Simon Zwygart (47), Foto: Nicole Arz

In der Kirche bin ich derjenige, der auf einem Friedhof für alle Menschen da ist. Nebenbei bin ich Mitglied der Synode der reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn.


Was lieben Sie an Ihrer Tätigkeit?
Den Kontakt zu den Angehörigen und den übrigen Friedhofbesuchern. Das Erbringen einer Dienstleistung für Menschen in einer besonderen Lebenssituation zusammen mit unserem Team. DieArbeit in der Friedhofanlage an sich, da es sich um eine ruhige und schöne Parkanlage handelt. 

Was ist Ihnen eher lästig? 
Zu viele externe Sitzungen und Besprechungen. 

Erzählen Sie von einem berührenden Erlebnis!
 Es gibt bei unserer Tätigkeit oft Ereignisse, die berühren oder auch nahe gehen. Für mich sind es vor allem die Kontakte mit den Angehörigen, die unmittelbar nach ihrem Verlust zu uns auf den Friedhof kommen, um für ihre Verstorbenen einen Grabplatz oder eine Grabbepflanzung auszusuchen. 

Schildern Sie einen schwierigen Moment!
 Ein Verstorbener wird – oftmals auf persönlichen Wunsch – im Gemeinschaftsgrab beigesetzt. Dies erschwert bei einigen Angehörigen die Trauerbewältigung zusätzlich, weil der konkrete Bestattungsort fehlt und damit auch die Möglichkeit, Andenken hinzustellen oder Blumen zu pflanzen. Mit dieser «Frustration» und der Schwierigkeit, etwas an dieser Situation zu ändern, sind dann die Trauernden und damit zum Teil auch ich konfrontiert. 

Worauf vertrauen Sie in Ihrem Leben?
 Dass ich nicht alles selber kann und muss und dass es die Mitmenschen und Gott gut mit mir meinen. 

Wie leben Sie? 
Ich bin verheiratet mit Ursula, wir haben eine Tochter (20) und einen Sohn (17) und leben in einem Doppeleinfamilienhaus auf dem Land. 

Simon Zwygart (47)
Friedhofleiter, Schosshaldenfriedhof, Bern. 1999 bis 2007 Friedhofgärtner-Vorarbeiter, ab 2007 Friedhofleiter.

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