Foto: Kardinal Kurt Koch, zVg

Kardinal Koch: Kairo-Papstreise bringt neuen ökumenischen Schwung

Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, über die Papstreise und ihre Folgen.

Die ökumenische Beziehung zwischen der katholischen und der koptischen Kirche hat durch das Treffen von Papst Franziskus und Papst-Patriarch Tawadros II. in Kairo einen neuen positiven Schwung bekommen: Das hat der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, im Gespräch mit «Radio Vatikan» hervorgehoben. Koch hatte Franziskus auf seiner Kairo-Reise selbst begleitet.

Der theologische Dialog werde nicht bilateral zwischen dem Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen und der koptisch-orthodoxen Kirche geführt, sagte Koch. Es gebe aber eine grosse internationale gemischte Kommission zwischen der römisch-katholischen Kirche und allen orientalisch-orthodoxen Kirchen, der auch die koptisch-orthodoxe Kirche angehöre. Dort würden die offenen theologischen Fragen intensiv diskutiert.

Eine solche wichtige offene Frage habe bisher die wechselseitige Anerkennung der Taufe zwischen katholischer und koptischer Kirche betroffen. Dies sei mit der Unterzeichnung eines Dokuments über die Anerkennung der Taufe jetzt in Kairo geklärt worden. Die gegenseitige Anerkennung der Taufe sei «das Fundament der Ökumene», so Koch.

Probleme bei Eheschliessungen und Märtyrer

Dass die koptisch-orthodoxe Kirche die katholische Taufe bislang nicht anerkannte, habe laut dem Kurienkardinal zu Problemen geführt, speziell bei Übertritten in die andere Kirche, etwa im Zusammenhang mit Eheschliessungen. «Das war - wenn ich das richtig verstehe - eine historische Reaktion auf ein zuvor von katholischer Seite nicht anerkanntes koptisches Taufverständnis.» Letzteres habe die katholische Kirche jedoch bereits vor längerer Zeit rückgängig gemacht; nun zog die koptisch-orthodoxe Kirche nach.

Ein weiteres Element der Ökumene betreffe die koptischen Märtyrer. Papst Franziskus hatte Kardinal Koch sofort nach Bekanntwerden der beiden Anschläge auf koptische Kirchen am Palmsonntag nach Ägypten geschickt, um seine Anteilnahme zu bekunden. Die «Ökumene des Blutes» sei einer der zentralen Aspekte der Papstreise nach Kairo gewesen, so Kardinal Koch.

(kap)

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