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Kirche für Klima

«System change, not climate change» ist eine der Botschaften, welche die Klimabewegung in das Bewusstsein der Menschen trägt.

«Üsi Zuekunft», «Make Love not CO2», «Ufe mit de Klimaziel, abe mit em CO2», «System change, not climate change» – so die Botschaften, welche die Klimabewegung seit Monaten auf die Strassen und in das Bewusstsein der Menschen trägt.

Von Miriam Helfenstein und Angela Büchel Sladkovic, Fachstelle Kirche im Dialog


Der Gedanke an den Klimawandel ist angekommen. Er hat die letzten nationalen Wahlen bestimmt und lässt uns innehalten, wenn wir im Februar bei 20 Grad auf dem Balkon sitzen. «Klimajugend» wurde zum Wort des Jahres gewählt, und übers Wetter reden ist kein Small Talk mehr, sondern politisch. Die Präsenz der Klimadebatte geht einher mit ihrer Dringlichkeit. Denn, um eine weitere Parole der Klimastreikenden ins Spiel zu bringen: «We need to wake up!». Die CO2-Emissionen steigen weiter an, und die Folgen des Klimawandels sind bereits zu spüren – vor allem in den Ländern des globalen Südens. Die Forderung der Klimajugend richtet sich an uns alle: an Politik, Wirtschaft, Konsument*innen und auch an die Kirche.

Das Evangelium der Schöpfung.

Die Bewahrung der Schöpfung ist ein ureigenes, jüdisch-christliches Anliegen. Die biblische Schöpfungserzählung lehrt uns, dass wir Teil dieser Erde und mit ihr verwoben sind. Sie ruft uns angesichts der herrschenden Weltvergessenheit – Wegwerfkultur, ausschliessliche Gewinnmaximierung, kurzfristiges Wachstumsdenken – zu Umkehr und Verantwortung auf. In diesem Sinne fordert Papst Franziskus in seiner Umweltenzyklika «Laudato sì» eine radikale Veränderung. «Wir brauchen eine verantwortlichere weltweite Reaktion, die darin besteht, gleichzeitig sowohl die Reduzierung der Umweltverschmutzung als auch die Entwicklung der armen Länder und Regionen in Angriff zu nehmen (175).» Franziskus erinnert an das Prinzip des Gemeinwohls der kirchlichen Soziallehre und ermahnt Politik und Wirtschaft, die perverse Logik der Ausbeutung zu durchbrechen und neuen, ganzheitlichen Ansätzen zum Durchbruch zu verhelfen (vgl. 197).

Kirchliches Engagement.

Pfarreien und Kirchgemeinden setzen sich mit Hilfe des Umweltmanagementsystems «Grüner Güggel» für die Verbesserung ihrer Umweltleistung ein. Sie solidarisieren sich mit der Klimabewegung, stellen Räumlichkeiten zur Verfügung und lassen die Kirchenuhr am Klimastreik auf «fünf vor zwölf» stehen. Oeku, die Fachstelle Kirche und Umwelt, zeigt nicht nur zur Schöpfungszeit, wie ein nachhaltiger und achtsamer Lebensstil gelingen kann. Und mit der Unterstützung der Konzernverantwortungsinitiative setzen die Kirchen ein politisches Zeichen für das Klima und gegen die Umweltzerstörung durch Schweizer Firmen.

Kirche an Klimaveranstaltungen.

Kirchen und Religionen sind wichtige Partner für die Bewahrung unserer Erde. Dies machen wir jeden ersten Freitag im Monat um 17.00 im «stillen Protest für das Klima» vor dem Haus der Religionen sichtbar. Zudem laden wir zu einem Vorbereitungstreffen für einen gemeinsamen Auftritt am nationalen «Strike for Future» vom 15. Mai ein. Vertreter*innen der Religionsgemeinschaften, kirchliche Klimagruppen und alle an einem interreligiösen Beitrag zum Klimastreik Interessierten sind willkommen:

Kirche für Klima, Sonntag, 15. März, 14.00 bis 16.00, Haus der Religionen, Europaplatz 1, Bern.

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