Der St. Galler Bischof Markus Büchel spirituell unterwegs am Jublaversum in Bern. Foto: zVg

Kirchlichkeit?

Das Jublaversum hat eine Debatte über die Rolle der Kirche in kirchlicher Jugendarbeit ausgelöst.

Die nationale Veranstaltung der katholischen Jugendverbände in Bern unter dem Titel «Jublaversum» hat für eine heftige Debatte über die Kirchlichkeit der Jugendarbeit geführt.

Die Kontroverse ausgelöst hat kath.ch-Redaktorin Francesca Trento in ihrer Berichterstattung zum «Jublaversum ». Darin schreibt sie: «Das Programm für die Jublaner ist riesig (...) Doch etwas fehlt: Die Kirche, die schliesslich die Jubla finanziert und initiiert hat. Wo bleiben Spiritualität und Glaube? Irgendwo in einer Ecke steht sie dann doch: eine graue, aufblasbare Kirche. Auf dem Programm stehen ein Gottesdienst und Singen mit Jugendbischof Marian Eleganti. Ein Gottesdienst mit Bischof Markus Büchel steht am Nachmittag bevor. Aber Besuch hat die Kirche kaum.»

In einem Brief stellt Jugendbischof Marian Eleganti nun die Frage, warum Kinder und Jugendliche auch nach jahrelangem Engagement in Jungwacht und Blauring nicht zu einer «Freundschaft mit Jesus Christus» finden würden. Eleganti nimmt ausserdem Bezug auf einen Blogbeitrag von Daniel Kosch auf kath.ch. Der Theologe und Kirchenmanager versucht darin die angeblich «defizitäre Spiritualität» in Jugendverbänden zu widerlegen. Eleganti geht mit Kosch darin einig, dass Jugendliche mit der eigenen Lebensmitte, mit dem Geheimnis des Lebens und damit mit Gott in Kontakt kommen sollten. Er insistiert jedoch auf der Grundfrage, die bis jetzt nicht beantwortet sei: «Kirchlichkeit kann nicht in der punktuellen Mithilfe bei der Durchführung eines Pfarreifestes, in der Nutzung von pfarreilichen Jugendräumen und in kirchensteuerfinanzierten Strukturen allein liegen, die das Ganze tragen, während die Jugendlichen in Wirklichkeit mit fortschreitendem Alter, wenn all diese Dinge für sie schlicht und einfach nicht mehr interessant und notwendig sind, ihre Bindung an die Kirche aufgeben.»

Daniel Kosch aber ist überzeugt: «Von grösster Bedeutung sind schliesslich die Grundwerte des Evangeliums: Gerechtigkeit und Versöhnung, Rücksicht auf die Schwachen und Solidarität über Grenzen hinweg. Um dies wahrzunehmen, reicht es schon, auf die Lieder zu hören, die sie singen.»

kr

Links:
Berichterstattung der kath.ch-Redaktorin Francesca Trento
Offener Brief des Jugendbischofs Marian Eleganti an kath.ch
Beitrag des Generalsekretärs der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz Daniel Kosch, (ab Artikelmitte: Spirituell defizitäre kirchliche Jugendarbeit)
Reaktion des Bundespräses von Jungwacht Blauring Schweiz Valentin Beck

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