Familie Khalku vor dem typisch verzierten Haus. Sie gehören zur Volksgruppe der Adivasi, der indigenen Bevölkerung.

Klimawandel in Bangladesch

Der Klimawandel ist ein mächtiger Feind. Die Ärmsten, Kleinbauern wie Khalku, trifft es unmittelbar.

Familie Khalku passt sich an die Folgen des Klimawandels in Bangladesch an. Zum Caritas Schweiz Sonntag vom 27. August.

Die Gebiete entlang der drei grossen Flüsse Bangladeschs werden von immer schwereren Überschwemmungen heimgesucht. In anderen Regionen des Landes jedoch gibt es zu wenig Wasser. Und das Wetter wird zunehmend unberechenbar. Es sind die Ärmsten, Kleinbauern wie Subodhjam Khalku, welche die Folgen des Klimawandels am härtesten treffen. Caritas Schweiz hilft Dorfgemeinschaften, ihre Lebensgrundlage zu verbessern und die Landwirtschaft an den Klimawandel anzupassen.

Subodhjam Khalkhu lebt mit seiner achtköpfigen Familie im Dorf Bosnoil in Chapai Nawabganj, dem westlichsten Distrikt von Bangladesch, einen Katzensprung von der indischen Grenze entfernt. In dieser ländlichen Gegend, einem Flachland mit endlosen Feldern, sinkt der Grundwasserspiegel immer weiter. Mitschuldig am Wassermangel ist ein unberechenbarer, mächtiger Feind: der Klimawandel, verursacht vor allem durch die Industrieländer. Und er ist auch daran beteiligt, dass das Wetter je länger je mehr macht, was es will.

Die Bauern können sich nicht mehr auf ihren bewährten Anbaurhythmus verlassen: Der Regen kommt nicht mehr zuverlässig. Familie Khalku gehört zu den ÄrmsSonntagten der Landbevölkerung in einem der ärmsten Länder Asiens. Subodhjam und sein Sohn Delwar schuften jeden Tag auf den Reis- und Weizenfeldern eines Grossgrundbesitzers. Als Lohn erhalten sie knapp ein Fünftel der Ernte. Das reicht gerade zum Überleben. Doch eigentlich besitzt die Familie schon lange ein kleines Stück Land. Und sie hat auch die Möglichkeit, Land zu pachten. Diese wertvollen Einnahmequellen lagen jedoch lange brach. Denn Subodhjam wusste nicht, wie er diese Felder mit dem vorhandenen Wasser und unter den bestehenden Wetterbedingungen bestellen und was er anpflanzen kann. Heute wachsen dort Knoblauch, Tomaten, Kürbisse, verschiedene Blattgemüse, Chili und weitere Gewürze. So kann sich die Familie dank der Vielfalt der Produkte gesünder ernähren und ihr Einkommen verbessern.

Um die Wasserversorgung sicherzustellen, hat Caritas mit der Dorfgemeinschaft einen tiefen Brunnen mit Tauchpumpe gebaut. Eine Solarpumpe sorgt dafür, dass die Bauern Wasser aus dem Teich pumpen können, ohne dass sie auf die teuren Dieselpumpen angewiesen sind. Dass er das Land jetzt bestellen kann, hat Subodhjam auch seinen beiden älteren Töchtern zu verdanken. Shati und Bithi besuchen die von Caritas unterstützte Bosnoil Junior Girls’ High School. Der Umgang mit Wasser ist ein wichtiger Teil ihres Unterrichts. Die Mädchen lernen, wie sie das kostbare Element im Alltag möglichst sparsam und sinnvoll nutzen. «Meine Töchter kamen abends nach Hause und erklärten mir, wie wir Gemüse anbauen können.» Subodhjam lacht sein ansteckendes Lachen. Auch er selbst erhielt von Caritas Training zu wassersparenden Anbaumethoden: «Meine Familie und ich, wir lernen laufend dazu. Wir sind auf einem guten Weg.»

Anna Haselbach, Caritas Schweiz
Fotos: Alexandra Wey

Spenden: Caritas Schweiz Konto 60-7000-4 Vermerk: Caritas Sonntag

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