jubljana, Hauptstadt Sloweniens. Foto: WGT e.V./Heine

«Kommt, alles ist bereit!»

Slowenien ist dieses Jahr Gastgeberland für den Weltgebetstag.

Ein Aufruf, eine Einladung zum Essen? Ja! Denn ein Gastmahl bedeutet doch immer auch ein Fest. Ein gemeinschaftliches Mahl ist etwas Persönliches und Intimes, ein Akt der Freundschaft, ein Ort der Verbundenheit. So auch am Weltgebetstag, der dieses Jahr die Facetten Sloweniens ins Zentrum stellt.


Von Tamara Colicchio, WGT-OK-Team, Herzogenbuchsee

Wir alle kennen das: Die Gastgeber geben sich Mühe zu kochen, sie dekorieren den Tisch vielleicht mit einem schön bestickten Tischtuch, mit frischen Blumen oder selbst gebastelten Namenskärtli. Und die Gäste planen vielleicht ein Gastgeschenk und kleiden sich schön.
Für die meisten von uns ist es, sei es an Weihnachten oder Ostern, Hochzeiten oder Geburtstagen, ein freudiger Anlass, um sich zu treffen, sich auszutauschen, Neues zu erfahren oder einfach um mit Menschen, die man mag, zusammen zu sein.

Auch Jesus hat die frohe Botschaft beim Essen verkündet und unter die Leute gebracht. Es waren nicht nur seine nächsten Freunde eingeladen, sondern alle, und zwar ganz besonders diejenigen, die eigentlich kaum jemand an einem Fest haben möchte: die Ausgestossenen.
Heute würden wir sagen die Randständigen, diejenigen, die auf den Strassen, unter Brücken, in Bahnhöfen und Parkanlagen leben. Sie alle waren eingeladen, denn das Reich Gottes schliesst diese Menschen mit ein.

«Kommt, alles ist bereit!» So lädt uns die ökumenische Weltgebetstagsgruppe zur Feier ein, wie zu einem Festmahl. Sie lädt uns ein, jeden Gottesdienst als Einladung anzunehmen, uns zu erinnern, dass wir alle willkommen sind und alle willkommen heissen sollten.
Im Zentrum der Feier steht auch, dass wir die Menschen am Rande der Gesellschaft achten, ihnen helfen, und dass wir zur Umwelt Sorge tragen und vor konkreten Problemen, mit denen z.B. die Frauen in Slowenien konfrontiert sind, die Augen nicht verschliessen sollen.

Sloweniens Volk ist als fröhlich, aufgeschlossen und hilfsbereit bekannt. Das Alpenland  mit Küste zur Adria ist rund fünfmal grösser als die Schweiz. Mehr als 60% der Fläche ist bewaldet. Von den gut zwei Millionen Einwohnern (Schweiz: 8,372 Mio.) sind 57,8% römisch-katholisch. Im späteren Mittelalter wurde Bildung in Slowenien auf Lateinisch oder Deutsch vermittelt.

Obwohl wiederholt zurückgeschlagen, breitete sich der Protestantismus in den grossen Städten aus. Sloweniens Geschichte ist von vielen Völkergruppen und Kriegen geprägt. Germanische, slawische und römische Völkergruppen liessen sich in dem fruchtbaren Land nieder. Soldaten und Händler aus dem Osten lebten 46 n. Chr. im Land, und während der Völkerwanderung im 5. Jahrhundert drangen die nomadischen Hunnen in das slowenische Gebiet ein.

Die österreichisch- ungarische Dynastie der Habsburger verwaltete das slowenische Territorium bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Zwischenzeitlich war Slowenien in den ländlichen Gebieten immer wieder von türkischen Angriffen betroffen. Im Zweiten Weltkrieg wurde Slowenien aufgeteilt und unter deutsche, italienische und ungarische Besatzung gestellt.

Nach der Befreiung 1945 kam Slowenien zum wieder gegründeten, kommunistischen Jugoslawien. Erst 1991 erklärte Slowenien seine Unabhängigkeit davon. Die jugoslawische Armee schritt gleichentags mit Panzern ein und versuchte die Grenzübergänge zu Italien und Österreich zu besetzen. Dies führte zum sogenannten 10-Tage-Krieg. Slowenien verteidigte sich erfolgreich.

Heute ist Slowenien eine demokratische Republik. «Kommt, alles ist bereit!» Feiern Sie den Weltgebetstag in Ihrer Nähe mit – es ist jedes Mal eine spannende Reise in ein Land, ein Kennenlernen von Traditionen und Kultur. Es erwarten Sie diesmal Begegnungen mit Geschichten und Lebenssituationen der in Slowenien lebenden Frauen. Ich freue mich, bei dieser Feier am Freitag, 1. März 2019, mit Ihnen allen verbunden zu sein.

 

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