Mauern einreissen statt aufbauen. Foto: Seleneos / photocase.de

Mauern....

Das Allerweltsmittel zur Problemlösung? Gedanken von Edith Rey Kühntopf

Jeden Monat schreibt eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter des bischöflichen Ordinariats in Solothurn oder Biel, was aktuell bewegt. Ganz persönlich. Diese Kolumnen erscheinen in den Pfarrblättern in allen zehn Bistumskantonen.

Mauern scheinen ein Allerweltsmittel zu sein, um Probleme zu lösen. Menschen sollen abgehalten werden, Grenzen zu überschreiten. Die 3200 km lange Mauer für geschätzte 20 Milliarden Dollar mögen sie doch bitte auch grad selber berappen. Ich behaupte, auch diese Mauer wird kein einziges Problem lösen. Wenn Menschen der Not entfliehen wollen, werden sie immer einen Weg finden, Mauern zu umgehen – selbst wenn es sie das Leben kostet.
Wieviel an Leben wäre möglich, wenn die gleichen Unsummen für Bildung, Gesundheit und Friedensprojekte, für Verständigung zwischen Völkern und Religionen eingesetzt würden! Kürzlich habe ich mit meiner Tochter den Religionsunterricht besucht. Die Katechetin zeigte den Film «Apfelbaum». Ein Apfel rollt in Nachbars Garten, der voll Freude in den Apfel beisst. Vor lauter Wut beginnt der Besitzer eine Mauer zu bauen, immer höher, damit der Nachbar gewiss keinen Apfel mehr ergattern kann. Die Mauer ist wirksam, aber sie hält auch die Sonne vom Apfelbaum ab, sodass er jämmerlich eingeht. In Nachbars Garten aber wächst ein neuer Apfelbaum, der Früchte trägt, die in Nachbars Garten rollen. Das Spiel beginnt von vorn.
Wann endlich steigen wir aus diesem Spiel aus?

Edith Rey Kühntopf, Regionalverantwortliche St. Verena

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