La Nativité – Initiale X (Christus natus est) Miniature du Maître du Bréviaire de Silenen (Estavayer volume I, fol 103r)

Meisterwerke aus dem Mittelalter

Noch bis zum 4. Februar werden im Historischen Museum von Vevey sechs liturigsche Bücher aus dem 15. Jahrhundert gezeigt.

Das Historische Museum von Vevey zeigt in der jüngsten Ausstellung sechs Antiphonare aus dem Chorherrenstift St. Vinzenz im Berner Münster.
Antiphonare gehören zu den liturgischen Büchern, die beim Stundengebet gebraucht werden. Vigil und Laudes (auch «Mette», Matutin, Prim genannt) und Vesper sind im Officium Divinum die zentralen Horen des monastischen Tages. Die Terz, Sext, Non sind die drei kleinen Horen im Stundengebet. Zur Sext (Mittagsgebet) wird der Hymnus «O Gott, du lenkst mit starker Hand» gesungen.

Die um 1490 geschaffenen sechs Meisterwerke umfassen mehr als 3000 Pergamentseiten im Format ca. 62 x 40 cm, offen ca. 62 x 85 cm, mit Text und Buchmalereien verschiedener Hände und wiegen je rund 20 kg.
Der Verfasser dieser Kopien, Maître Michel, hat sein Werk dadurch vollendet, indem er den Text mit grossen Initialen ausschmückte und Pflanzen, fremdartige Tiere sowie fratzenhafte Gesichter einfügte. Maître Michel wurde dabei von Conrad Blochinger unterstützt. Von ihm stammen die feinen Federzeichnungen und die grossen Lettern. Ein «graphisches» Werk das seinesgleichen sucht.

Die Mehrzahl der Miniaturen stammen von einem unbekannten Künstler, der unter dem Namen Meister des Breviers des Jost von Silenen erwähnt wird.
Diese Antiphonare wurden am Berner Münster von den Domherren des ehemaligen Kollegiatsstifts St. Vinzenz bis zur Einführung der Reformation 1528 benutzt. Vier Bände wurden an den zur Diözese von Lausanne gehörenden Klerus von Estavayer-le-Lac verkauft, wo sie bis heute äusserst sorgfältig aufbewahrt werden.
Zwei weitere Antiphonare gelangten unter mysteriösen Umständen nach Vevey.

Von der Reformation verschont geblieben, gehören sie zu den bedeutendsten Werken der mittelalterlichen Buchmalerei in der Schweiz. Diese Handschriften wurden fachkundig restauriert und nummeriert. Heute können diese Meisterwerke, geschützt vor jeglichen Zugriffen im Historischen Museum von Vevey bewundert werden.

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Ausstellung im Musée Historique de Vevey
4. Oktober 2017 bis 4. Februar 2018 Rue du Château 2, 1800 Vevey Tel. 021 925 51 64, Kontakt: musee.historique@vevey.ch; www.museehistoriquevevey.ch
Öffnungszeiten: Täglich 11:00 – 17:00 Uhr. Montag geschlossen.

 

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