Karl-Martin Wyss, der neue Präsident der Exekutive der katholischen Kirche Bern und Umgebung. Fotos: kr

«Mit der Hilfe aller guten Geister, insbesondere des Heiligen»

Monika Moritz, Karl-Martin Wyss und Alexander Stüssi heissen die neuen Leute in den Gremien der katholischen Kirche der Region Bern

Zum Beginn der neuen Legislatur wählte der Grosse Kirchenrat (GKR) der katholischen Kirche der Region Bern Monika Moritz, Karl-Martin Wyss und Alexander Stüssi in verantwortungsvolle Positionen. In ihren Reden und Stellungnahmen an der Sitzung des GKR vom 30. Januar erläuterten die Neugewählten ihre Motivationen und Beweggründe.

von Andreas Krummenacher

Nachdem Ignaz Caminada Ende Jahr seinen Rücktritt als Präsident des Kleinen Kirchenrates bekannt gegeben hatte, wurde mit Karl-Martin Wyss schnell ein Nachfolger gefunden. Wyss wurde von den Kirchenparlamentarier*innen einstimmig zum Präsidenten der Exekutive der Kirche der Region Bern gewählt. Er war bereits Mitglied im vollziehenden Gremium.

Für ihn mache es Sinn, sich in der katholischen Kirche Bern zu engagieren. Das führte Karl-Martin Wyss eindringlich in einer Rede vor dem Grossen Kirchenrat aus. Diesen Sinn macht er aus, wenn man mit vielen guten Menschen tragfähige Lösungen erarbeiten könne, um damit einen Beitrag für die Zukunft zu leisten. Ein Blick über den Tellerrand und Neues kennenlernen, das sei bereichernd und sinnvoll. Ausserdem macht er diesen Sinn im Engagement für Notbedürftige und Schwächere aus, im Engagement füreinander. Das Leben bestehe nicht nur aus Arbeit und Konsum. Karl-Martin Wyss fragte rhetorisch, «sich einzusetzen für Räume in Ort und Zeit, wo der persönliche Glauben und die Gemeinschaft gelebt werden kann – macht doch Sinn, oder?»

Man wolle in den Räten, Gremien und der Verwaltung der katholischen Kirche der Region Bern gestalten und bewegen, «wir wollen zu den uns anvertrauten Werten, die in der Vergangenheit geschaffen wurden, Sorge tragen», so Karl-Martin Wyss. In bewegten Zeiten, «mit vielen effektiven und gefühlten Unsicherheiten», in Zeiten wo an vielen Orten der Gemeinschaftssinn und das Wohlwollen nicht an erster Stelle stehe, da seien Kirchen kein Auslaufmodell, «sondern ein wesentlicher Beitrag für eine lebenswerte Zukunft.» Nicht alles liege in unseren Händen, so Karl-Martin Wyss, und deshalb «bitten wir für unseren Weg um die Hilfe aller guten Geister, insbesondere des Heiligen.» 

Neu in der Exekutive

Mit dem Rücktritt von Gerda Hauck (siehe Interview im «pfarrblatt» Nr. 1/2019) musste ein Sitz im Kleinen Kirchenrat der katholischen Kirche der Region Bern neu besetzt werden. Zur Wahl stellte sich Monika Moritz aus Belp. Sie wolle, so Frau Moritz, die Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche Bern stärken. Sie trete ihr letztes berufliches Drittel an und möchte in ihrem Leben dem, was ihr wichtig sei, mehr Raum geben. Sie werde das Ressort Soziales und Diakonie achtsam vertreten.
Monika Moritz wurde einstimmig gewählt.

Neuer Leiter der Verwaltung

Ende September wird Rolf Frei als Leiter der Verwaltung der katholischen Kirche der Stadt und Region Bern pensioniert. Eine Findungskommission eruierte den Juristen Alexander Stüssi zum Kandidaten. In seiner Vorstellung vor dem Kirchenparlament betonte der Jurist, die Familie sei der Kern seines Lebens.
Er lebe mit seiner Frau und den vier Kindern im Berner Kirchenfeldquartier.

Er sei tief verwurzelt im christlichen Glauben, dieser sei ebenfalls ein wichtiger Kern seines Lebens. «Ich bin evangelisch-reformiert, ich habe früh auch Bezug gehabt zur Theologie, mein Onkel und Götti war jahrelang Pfarrer, unter anderem in Freiburg», so Alexander Stüssi weiter.

In Freiburg und in Bern hat er Rechtswissenschaften studiert. Staatswissenschaften in St. Gallen. Alexander Stüssi ist in Thun geboren, in Thun und Bern aufgewachsen. Weiter führte Stüssi an, dass ihm der Dienst am Gemeinwesen wichtig sei. Er habe in der Armee als Offizier gearbeitet und gedient, er sei in der Stadt mit der Burgergemeinde verbunden.
Alexander Stüssi war Mitglied im Kirchgemeinderat der Münstergemeinde, heute ist er Stiftungsrat der Münster-Stiftung. Da befasst er sich mit der Denkmalpflege des Berner Münsters.

Alexander Stüssi zeigte sich erfreut, dass die Findungskommission sich für ihn nach einem langen Auswahlverfahren ausgesprochen hat. Im Grossen Kirchenrat sagte er: «Ich schätze Ihre Begegnungskultur und kann mir sehr gut vorstellen, hier eine Heimat zu finden.» Er wurde einstimmig, mit einer Enthaltung, gewählt. Als Leiter der Verwaltung tritt er sein Amt am 1. Juni an.

Hinweis
Die Medienmitteilung zur konstituierenden Sitzung des Grossen Kirchenrates
vom 30. Januar finden Sie hier 

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