Weihbischof Denis Theurillat am Bistumsjugendtreffen in Luzern 2015. Foto: zVg

Mit Gott in den Ferien

Weihbischof Denis Theurillat liebt das Leben, die Leute, und er schätzt den Hausmeister für seinen Rat.

Er liebt das Leben, tauscht sich gern mit den Menschen aus und schätzt den Hausmeister für seinen Rat.


Von Nicole Arz

Haben Sie in letzter Zeit etwas Neues über sich gelernt?

Ich möchte wie 50 wirken, aber mein Körper sagt mir: «So geht es nicht: Du musst bremsen. Nimm an, dass du ein wenig mehr Zeit brauchst, um dich zu organisieren und dann zu arbeiten.» Das ist neu, und ich muss mir dessen bewusster sein. In diesem Kontext gibt es noch etwas Neues: Das Leben wird intensiver und schöner, weil Gott und die Menschen mir immer gegenwärtiger werden.

Ihr idealer Ferienort?

An einem ruhigen Ort mit Familie oder Freunden möchte ich etwas Neues entdecken und abends – vielleicht nicht jeden Abend – auf einer Terrasse ein feines Menü geniessen. Das Hotel soll sehr bequem, gastfreundlich und nicht weit weg von einer Kirche sein. So kann ich mich manchmal zu Fuss dorthin zurückziehen, dann bin ich auch mit Gott in den Ferien.

Wie beruhigen Sie sich, wenn es mal richtig Ärger gegeben hat?

Zunächst muss ich unbedingt allein sein. Wenn es ein wenig besser geht, «deponiere» ich das Geschehene gerne bei einer Person meines Vertrauens. Dann muss ich mir überlegen, ob ich etwas falsch gemacht oder nicht alles richtig verstanden habe. In einem zweiten Schritt kann ich dann auf die involvierten Personen zugehen, um eine Lösung zu finden.

Wenn Sie nicht bei der Kirche arbeiten würden, wo könnten Sie es sich auch noch vorstellen?

Ich wäre gern Kellner oder Gastwirt geworden, weil ich gerne in kleineren Menschengruppen bin. So könnte ich viele Leute treffen und ihnen dienen. Aber eben, der Ruf Gottes war stärker.

Wenn Mut im Überfluss vorhanden wäre, was würden Sie wagen?

Zweifellos würde ich meine exegetischen Kenntnisse der Bibel vertiefen und erneuern wollen. Obwohl es um eine Leidenschaft geht, bräuchte ich da auch Mut. Und ich würde eine neue Sprache lernen und dafür ins entsprechende Land gehen.

Mit wem würden Sie ganz gern mal im Lift stecken bleiben und mit wem gar nicht?

Mit Gott, damit er mir die Gnade der Ruhe schenkt, und mit dem Hausmeister, der sowieso kluge Ratschläge hätte. Aber nicht mit jemandem, der wie ich an Klaustrophobie leidet oder zu nervös wäre. Meinen besten Begleiter habe ich eh immer dabei: mein Handy.

 

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