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Mittelstreifen

Bistumskolumne von Markus Thürig

Im Winter bin ich manchmal mit dem Auto bei Dunkelheit unterwegs. Wenn es dann noch regnet, bin ich froh um den Mittelstreifen auf der Strasse. An ihm orientiere ich mich. Ich bleibe auf der Spur.

Auf das Leben übertragen: Was bezeichnen Sie als den Mittelstreifen Ihres Lebens? Woran orientieren Sie Ihre Entscheide? Wofür setzen Sie Ihre Zeit ein? Was hilft Ihnen, in der Spur zu bleiben?

Mir fallen ein: gerecht handeln, verantwortungsbewusst leben, gelassen gehen, nachsichtig sein, zielstrebig anpacken, weitsichtig vorausschauen, dankbar empfangen. Dabei klingen bei mir für mich wichtige Worte Jesu an: «Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben» (Johannes 10,10b). «Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüsst?» (Markus 8,36) Oder die Frage des Apostels Paulus: «Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?» (Römer 8,35).

So sehe ich meinen Mittelstreifen. Und wenn ich prüfen will, ob das nicht bloss schöne Absichten oder ideale Vorstellungen sind, dann frage ich mich: Wofür habe ich heute meine Zeit eingesetzt? Die Antwort zeigt schnell, was mich wirklich leitet. Ich wünsche Ihnen im 2020 einen verlässlichen Mittelstreifen.

Markus Thürig, Generalvikar des Bistums Basel

«Was mich bewegt» im Überblick

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