Mortui prosumus vitae

Aki-Kolumne von Isabelle Senn

«Noch im Tod dienen wir dem Leben»: Unter diesem Titel findet jährlich eine Gedenkfeier statt fu?r die Angehörigen von Körperspender*innen. Die katholische und die reformierte Hochschulseelsorge gestalten diese Feier jeweils in Kooperation mit dem Institut fu?r Anatomie der Universität Bern. Medizinstudierende des zweiten Jahrgangs wirken massgeblich mit – etwa mit Musik und Wortbeiträgen. Darin finden Dankbarkeit und Wertschätzung fu?r das selbstlose Geschenk einer Körperspende Ausdruck.

Fu?r die Ausbildung der ku?nftigen Generation von Ärzt*innen ist das Erlernen der Anatomie an menschlichen Körpern unabdingbar. Das Wissen, das sich angehende Ärzt*innen auf diese Weise aneignen können, betrachten die Studierenden in ihrem diesjährigen Wortbeitrag als eine Form des Weiterlebens nach dem physischen Tod. Es bildet fu?r sie die Grundlage weiterer Erkenntnisse und so auch die Voraussetzung, in ihrer späteren beruflichen Tätigkeit Menschen medizinisch helfen zu können.

In diesem Sinne dienen die Verstorbenen noch u?ber ihren Tod hinaus dem Leben, wie es in Form ärztlicher Zuwendung vielen anderen Menschen ku?nftig zugutekommen kann. Das Menschsein erschöpft sich nicht in der individuellen Existenz, sondern jeder Mensch wird als Teil einer Gemeinschaft gesehen, die grösser und weiter ist als das einzelne irdische Leben. Um jedem und jeder einzelnen Körperspender*in zu gedenken, werden in der Feier deren Vornamen vorgelesen, und es wird in Erinnerung an jede Person eine Kerze entzu?ndet. 

Isabelle Senn

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