Belastungsproben in der Ehe? Beachten Sie die Paarkurse. Foto: Fotolia, Bacho

Neues Jahr, neues Glück

«Die Ehe ist der Versuch, die Probleme zu zweit zu lösen, die man alleine nicht hat.» Das ist ein Zitat von Woody Allen. Was löst es bei Ihnen aus? Denken Sie womöglich, dass da ein Funken Wahrheit drinstecken könnte oder eher, dass das nun wirklich dummes Zeug ist?

Ich muss schmunzeln, wenn ich das Zitat lese. Die Liebe ist das Wichtigste im Leben. DerMensch sehnt sich nach dieser tiefen Verbindung mit einem anderen Menschen. Lieben heisst aber auch, seinen Schutz abzulegen und sich einem anderen Menschen voll zu öffnen. Damit begibt man sich auf Glatteis, denn man weiss nicht, was dabei herausschaut. Aber man glaubt – an die Liebe. Im Paaralltag und erst recht im Familienalltag werden wir vor zahlreiche Herausforderungen gestellt. Und plötzlich können diese Gedanken aufkommen, «wenn ich alleine wäre, hätte ich dieses und jenes Problem nicht». Das Abwägen «wie viel Energie bekomme ich und wie viel Energie investiere ich in die Beziehung» beginnt. Der Glaube an die Liebe vernebelt sich, der Fokus richtet sich zunehmend auf das, was nicht zu gelingen scheint, auf das, womit ich nicht zufrieden bin.
Wenn Sie sich zum Jahreswechsel Zeit nehmen, um zu bilanzieren, ist das auch eine Chance, den Fokus zu verändern. Nehmen Sie einmal das Gelingende in Ihren Blick und stellen Sie sich einige Fragen:
• Welches gemeinsame Ziel verfolgen wir gerade?
• Welches sind die besten Gelegenheiten für uns, wichtige Dinge unter der Woche zu besprechen?
• Wenn wir uns einmal voneinander entfernt haben, was hilft bei der Wiederannäherung?
• Welche Form von Nähe ist für mich genau die richtige?
• Welchen Freiraum brauche ich regelmässig für mich selbst?
• Wie finden wir immer wieder Zeit füreinander?
• Welche kleine Alltagsgeste in der Liebe ist für mich unverzichtbar?
• Welche kleine Alltagsgeste in der Liebe ist fürmeine Partnerin/meinen Partner unverzichtbar?
• Welchen Tipp für ein gelingendes Miteinander haben wir für andere Paare?

Die meisten von uns haben einen defizitorientierten Blick. Wir sehen sofort, was nicht gut ist, bei anderen und im besten Fall auch bei uns selbst. Wenn wir aber versuchen, ressourcenorientiert unterwegs zu sein, auf Stärken und Fähigkeiten zu achten, verändert sich unser Tag. Plötzlich sind wir empfänglicher für positive Momente und auch für die kleinen Gesten. John Gottman, ein amerikanischer Paartherapeut, hat beobachtet, dass bei zufriedenen Paaren positives und negatives Verhalten in einemVerhältnis von 5:1 steht. Das meint, dass eine negative Interaktion durch fünf positive kompensiert werden kann. In der Beratung sprechen wir auch vom Beziehungskonto. In einer Beziehung muss man selbst immer wieder Einzahlungen machen, sonst geht der Kontostand ins Minus. Bei uns in Beratung stehende Paare schildern oft, wie schwierig es sein kann, aus dem Minus herauszufinden. Aber auch wie erfüllend es ist, wenn man es als Paar geschafft hat, das Konto auszugleichen.
Neues Jahr, neues Glück! Es ist nie zu spät, um mit Einzahlungen anzufangen. Seien Sie empfänglich für die kleinen Alltagsgesten der Liebe und schenken Sie diese auch Ihrer Partnerin/ Ihrem Partner. Versuchen Sie miteinander ins Gespräch zu kommen über das Gelingende in Ihrempersönlichen Alltag, in Ihrer Beziehung, in Ihrer Familie. Zeigen Sie einander, dass Sie noch an Ihre Liebe glauben.

Maya Abt Riesen

Für Paare
Die Paartage sind für Paare, die einen Ehevorbereitungskurs wünschen, die Paarabende für Paare, die schon länger zusammen sind.
Paartag: Samstag, 5. März, 09.00– 17.00. Ort: Haus der Begegnung, Mittelstr. 6a, 3012 Bern. Kurskosten: Fr. 110.– pro Paar.
Paarabende: 5 Abende von 18.30–21.30, mit feinem Imbiss. 3. und 17. März, 7. und 28. April, 12. Mai. Kurs 2: 20. Oktober, 3. und 17. November, 1. und 15. Dezember. Ort: Kirchgemeindehaus St. Marien, Wylerstrasse 26, 3014 Bern. Kurskosten: Fr. 320.– pro Paar.
Anmeldung (bis 7 Tage vor jeweiligem Kursbeginn) und Kontakt: www.kathbern.ch/eheberatung, Telefon 031 300 33 44/45.

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