Papst Franziskus setzte am Gründonnerstag ein starkes Zeichen gegen Intoleranz.

Papst an Ostern: Habt Mut!

Ein Aufruf zu Frieden und sozialer Gerechtigkeit.

Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft an das Leid von Flüchtlingen und Terroropfern erinnert und zum Einsatz für Frieden und soziale Gerechtigkeit aufgerufen.

«Die Welt ist voll von Menschen, die an Leib und Seele leiden, während die Nachrichten sich mit Meldungen über grausame Verbrechen füllen», sagte er am Sonntag, 27. März, bei der Osterzeremonie auf dem Petersplatz. Dieses Osterfest stehe besonders im Zeichen des Terrors, sagte der Papst in seiner Botschaft, «jener blinden und grausamen Form von Gewalt, die nicht aufhört, unschuldiges Blut in vielen Teilen der Erde zu vergiessen», so Franziskus. Er rief zur Solidarität mit den Opfern der weltweiten Anschläge auf.
Der Papst erinnerte an «die immer grösser werdende Schar der Migranten und Flüchtlinge – unter ihnen viele Kinder», die Krieg, Hunger, Armut und sozialer Ungerechtigkeit entkommen wollten. Auf ihrem Weg fänden viele den Tod und begegneten der «Zurückweisung derer, die Aufnahme und Hilfe anbieten könnten».
In diesem Zusammenhang appellierte Franziskus an den bevorstehenden Welthumanitätsgipfel im Mai in Istanbul, die Würde des Menschen in den Vordergrund zu stellen und politische Lösungen für die Notleidenden zu entwickeln.

Seinen Blick auf die Konfliktherde der Welt eröffnete der Papst mit einem Appell an die Kriegführenden in Syrien. Das zerrissene Land leide seit langem unter der Verachtung humanitärer Regeln und dem gesellschaftlichen Zerfall. Er rief die Konfliktparteien dazu auf, in den laufenden Verhandlungen ehrlich für den Frieden und die Errichtung einer brüderlichen, menschenwürdigen Gesellschaft zu arbeiten. Ausserdem erinnerte der Papst an das Leiden der verfolgten Christen. Ihnen rufe der auferstandene Christus zu: «Habt Mut: Ich habe die Welt besiegt», sagte Franziskus, indem er aus dem Johannesevangelium zitiert.
Ebenso stehe Christus alten, geschwächten Menschen sowie jungen Menschen bei, denen keine Zukunftsperspektive geboten werde.

Bereits am Gründonnerstag hatte der Papst ein starkes Zeichen gegen Intoleranz gesetzt. In einer Asylunterkunft nahe Roms hatte Franziskus das Ritual der Fusswaschung an Flüchtlingen und Migranten vollzogen. Darunter waren auch drei Muslime unterschiedlicher Nationalität und ein Hindu aus Indien. «Wir alle sind hier versammelt: Muslime, Hindus, Katholiken, Kopten, evangelische Christen. Wir sind alle Geschwister, Kinder desselben Gottes», so der Papst in seiner frei gehaltenen Predigt.

kath.ch/Andreas Krummenacher

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