Pfingsten: Gott in uns

Laut den Evangelien hat sich am jüdischen Erntedankfest – 50 Tage nach Pesach/Ostern – in Jerusalem etwas ganz Besonderes ereignet. Der Geist Jesu  sei in seinen Jüngerinnen und Jüngern so heftig erwacht, dass sie den Mut und  die Worte fanden, seine Botschaft der Liebe offen zu verkünden. Es muss ein  Dammbruch gewesen sein. Denn nach dem Tod von Jesus hatten sie sich aus Angst versteckt und  eingeschlossen. An Pfingsten überwanden sie ihre Angst und Zurückhaltung und traten mutig an die Öffentlichkeit. Leute aus  unterschiedlichsten Volks- und  Sprachgruppen, die sich in Jerusalem aufhielten – Lukas zählt 14 Ethnien  und Landregionen auf – hätten die Botschaft der Liebe verstanden. Ist das ein  Wunder? Ich denke, das Wunder besteht darin, dass die Botschaft der Liebe  den Menschen nichts Fremdes und Unverständliches ist, sondern allen  Menschen ins Herz geschrieben steht. Aber was ist Liebe? Nicht nur  Süssholzraspeln, sondern Engagement. Ganz wie Jesus nahm auch die junge Kirche ihre prophetische Rolle mutig wahr und übte konsequent Kritik am  religiös-politischen Machtanspruch der religiösen Führerschaft und des  römischen Imperiums. Mit der Konsequenz, dass der römische Machtapparat die  Christinnen und Christen verfolgte und den Löwen zum Frass vorwarf.  Pfingsten löste also sowohl freudige Begeisterung als auch entschiedenen  Widerstand gegen unterdrückerische Machtausübung aus. Pfingsten ist, wenn Gottes Geist in Dir lebt und wirkt.

José Balmer vertritt seine persönliche Sicht. Wer auf seine Anregungen einsteigen will, kritisch, zustimmen oder ergänzend, kann das in unserem begleitenden Forum tun (Online-Formular, Email).

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