Ein Dialog ist nur dann möglich, wenn die Partner davon ausgehen, dass sie vom anderen etwas lernen können. Foto: Daniel Lonn, unsplash.com.

Religiöse Fundamentalisten

Wortimpuls. Kolumne von Felix Klingenbeck, Pfarreileiter Münsingen

Fundamentalist*innen sind nicht nur in Politik und Wirtschaft, sondern auch in den Religionen anzutreffen. Christ*innen etwa, welche sich exklusiv zu Jesus Christus hingewendet sehen und alle anderen der Lauheit und Oberflächlichkeit bezichtigen. Christ*innen etwa, welche das Heil allein in ihrer Kirche oder Gemeinschaft sehen und alle anderen Wege als minderwertig ansehen.

Fundamentalist*innen haben immer und schon im Voraus Recht. Sie sind resistent gegen jedes Argument. In Diskussionen wiederholen sie gebetsmühlenartig ihre Parolen. Ein Dialog kann nicht gelingen, denn ein Dialog ist nur dann möglich, wenn die Partner davon ausgehen, dass sie vom anderen etwas lernen können.

Und ein Dialog kann über Meinungen geführt werden, nicht aber um die grundlegende Würde des Menschen – wie es ein Pfarrerkollege vor Jahren treffend geschrieben hat: «Sprechen kann man über Meinungen, aber Antisemitismus, Diskriminierung und die Behauptung, die ‹Volksmeinung› stehe über den Menschenrechten, sind keine Meinungen, sondern rhetorisch verkleidete Gewalttaten.»

Felix Klingenbeck

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