Pünktlich am Morgen des 20. März angeliefert. Die Fastenopfer/Brot-für-alle-Rosen im Domicil Schwabgut in Bern. Foto: Pia Neuenschwander

Rosen für die Seele

Fastenopfer verschenkt in Berner Altersheimen Rosen. Das «pfarrblatt» war dabei.

Verschenken statt verwelken: Über 5000 Rosen aus der Kampagne von Fastenopfer und Brot für alle sind in Berner Altersheimen verteilt worden – als Zeichen der Solidarität. Der Erlös wäre für ökumenische Hilfsprojekte im Ausland gedacht gewesen

von Marcel Friedli

«Wie schön, dass man an uns denkt!», freut sich Andrea Hornung. Sie leitet Domicil Bern mit 23 Standorten. Dort sind über 3000 Rosen verteilt worden. Diese hätten am 21. März verkauft werden sollen, am Aktionstag der ökumenischen Kampagne von Fastenopfer und Brot für alle.

«Die Rosen muntern unsere Bewohnerinnen und Bewohner auf», sagt Andrea Hornung.«Und sie sind ein Zückerchen für unsere Angestellten, die auch in dieser ausserordentlichen Zeit grossartige Arbeit leisten. Gerne haben wir Hand geboten, damit die Rosen nicht im Müll landen – sondern als Geschenk Freude verbreiten.» 

Ein Zeichen setzen

Der Aktionstag mit dem Verkauf fällt nun Corona zum Opfer. 80'000 Fair-Trade-Rosen von Max Havelaar drohten im Container zu verenden. Innerhalb von drei Tagen habe man diese Alternativaktion aus dem Boden gestampft, sagt Madlaina Lippuner von Fastenopfer. «Toll, dass sie bei den Heimen schweizweit auf solche Resonanz stösst. So können wir in dieser schwierigen Zeit ein Zeichen der Solidarität mit älteren Menschen setzen und den immensen Einsatz des Pflegepersonals würdigen.» Auch in Lausanner, Luzerner, Zürcher und Basler Altersheimen sind Rosen verteilt worden.

Mit den rund 500'000 Franken, welche die Aktion jedes Jahr einbringt, werden sonst ökumenische Hilfsprojekte in Guatemala und der Demokratischen Republik Kongo unterstützt.

Über sich hinauswachsen

Madlaina Lippuner bedauert, dass die Aktion dieses Jahr nicht wie gewohnt durchgeführt werden kann. «Somit konnte auch nicht über die aktuelle Kampagne informiert, für die Not der Menschen in diesen Ländern sensibilisiert und auf Fragen geantwortet werden», sagt sie. «Aber die Gesundheit geht klar vor. Immerhin sind die Rosen nicht umsonst: Wir bereiten Menschen Freude, die von der aktuellen Situation betroffen sind. Das setzt hoffentlich Energie frei, die wir alle nötig haben.»

Unterschwellig sei in den Häusern von Domicil Anspannung spürbar, sagt Direktorin Andrea Hornung; sowohl bei den Mitarbeitenden als auch bei den Senior*innen. «Ihnen ermöglichen wir via Telefon oder Skype den Kontakt zu Angehörigen und Bekannten.» Schön sei, dass neue Ideen blühten: «Einige unserer Bewohner*innen haben zum Kugelschreiber und Füller gegriffen und ihren Angehörigen eine Karte oder einen Brief geschrieben – obwohl sie glaubten, sie würden das Schreiben von Hand nicht mehr beherrschen.»

In Zeiten von Corona wachsen sie – wie viele Menschen – über sich hinaus. Das stärkt die Hoffnung. Apropos Hoffnung: An diese kann man – auch ohne den Aktionstag – mit der App Give a Rose:
 www.give-a-rose.ch symbolisch erinnern. Darüber kann man eine virtuelle Rose verschicken, mit einer Widmung. Der Erlös geht an die Hilfswerke. www.sehen-und-handeln.ch

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