Schöpfung oder Evolution?

GFS – Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung: Das war lange Jahre das Motto vieler sozial und politisch Engagierter. Wir begründeten es mit biblischen Texten wie der Schöpfungsgeschichte mit den sieben Tagen. Aber wohl niemand von uns verstand diesen Text im Sinn der Kreationisten. Diese glauben, dass Gott die Welt geschaffen hat, wie es in der Bibel steht. Moderne Kreationisten glauben zwar auch an eine Art Evolution, die aber nach einem festen Plan Gottes (intelligent design) abläuft, etwa wie ein Computerprogramm. Für mich ist dieses Denkmodell zu rigide. Gewiss, die naturwissenschaftlichen Gesetze sind – oder scheinen – fix. Aber in der Welt und in unserem Leben gibt es auch Zufall und Freiheit. Ich meine, die biblischen Schöpfungsberichte deuten eben diese Tatsache und sagen: Unser Sein hat einen Grund und einen Sinn. Die Welt und wir Menschen sind nicht bloss Zufallsprodukte – obwohl Zufall mit im Spiel ist – sondern wir sind gewollt und geliebt, das Resultat von Freiheit und Liebe. Wir sind allerdings nicht fixfertige Produkte, sondern «work in progress», d.h. im Entstehen begriffen, gestaltet durch unsere eigene Freiheit und eigene Liebe. Ich verstehe das so: In der materiell-biologischen Evolution vollzieht sich auch eine spirituelle Evolution. Mit unserem Handeln in Freiheit und Liebe können wir uns «kreativ» an der materiellen und spirituellen «Schöpfung» beteiligen. Wir schaffen nützliche Dinge, Kunst, Wohlbefinden, Freundschaft, Gerechtigkeit, Frieden – GFS!

 

José Balmer vertritt seine persönliche Sicht. Wer auf seine Anregungen einsteigen will, kritisch, zustimmen oder ergänzend, kann das in unserem begleitenden Forum tun (Online-Formular, Email).

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