Antje Jackelén, Erzbischöfin von Uppsala und damit höchste Repräsentantin der Kirche von Schweden, besuchte im Mai Papst Franziskus und bereitete das Treffen vor. Foto: wikimedia

Schwedenreise

Papst Franziskus reist vom 31. Oktober bis 1. November nach Schweden um gemeinsam mit dem Lutherischen Weltbund der Reformation zu gedenken.

Papst Franziskus reist vom 31. Oktober bis 1. November nach Schweden. In Lund wird er an einem gemeinsamen Reformationsgedenken mit dem Lutherischen Weltbund teilnehmen. Am katholischen Hochfest Allerheiligen feiert er eine Messe mit Katholiken im Malmö-Stadion.


Am 31. Oktober jährt sich der sogenannte Anschlag der reformatorischen 95 Thesen Martin Luthers an die Wittenberger Schlosskirche zum 500. Mal. Wieso aber reist der Papst nach Schweden und nicht nach Deutschland? Weil «das Reformationsgedenken keine allein deutsche Angelegenheit mehr ist, sondern eine universale», sagte der vatikanische Ökumene-Verantwortliche Kardinal Kurt Koch.
Lund wurde ausgewÄhlt, weil dort 1947 der Lutherische Weltbund gegrÜndet wurde. Das habe der Lutherische Weltbund (LWB) unterstrichen, der rund 72 Millionen Gläubige repräsentiert. Derzeit gehören ihm 145 Kirchen in 98 Ländern an. Am 31. Oktober wird Papst Franziskus deshalb gemeinsam mit dem LWB-Präsidenten, dem jordanischen Bischof Munib Younan und LWB-Generalsekretär Martin Junge an einem «gemeinsamen ökumenischen Gebet» in der lutherischen Kathedrale von Lund teilnehmen.
Koch und Junge sehen darin einen «Meilenstein». Bei dem gemeinsamen Reformationsgedenken unter dem Motto «Vom Konflikt zur Gemeinschaft – Verbunden in Hoffnung» sei unter anderem Busse für das «gewaltige Leid» infolge der «Religionskriege» im 16. und 17. Jahrhundert in Europa geplant. Zudem sollen Papst Franziskus und Bischof Munib Younan eine gemeinsame Erklärung unterzeichnen. Damit ist zumindest aus Sicht des Lutherischen Weltbundes auch die Frage einer gemeinsamen Kommunion von Katholiken und Protestanten gemeint. Das Thema solle in Lund auf jeden Fall erörtert werden, so Junge. Er äusserte die Hoffnung, dass das Reformationsgedenken 2017 den Weg zu einemgemeinsamen Abendmahl beider Konfessionen ebnen könnte.
Die Lutheraner hätten «mit Recht Erwartungen an die Katholiken», die Katholiken aber ebenso an die Lutheraner, sagte Koch dazu. «Was daraus entstehen kann, müssen wir gemeinsam suchen», so der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.

kath.ch/Andreas Krummenacher

 

Kardinal Kurt Koch: Reformationsgedenken gemeinsam begehen, in: Schweizerische Kirchenzeitung, 42-43/2016, 20. Oktober 2016

Weitere Links:
Papstbesuch in Schweden, Seite des Vatikan  
Offizielle Seite zum Papstbesuch in Schweden  
Seite der lutherischen Kirche Lund 
Seite der Kirche von Schweden zum Papstbesuch 
Katholische Kirche Schweden

 

 

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