Bild: Gerrit van Honthorst, Saint Sebastian, um 1623.

Sebastian, Heiliger

Sebastian Schafer widmet sich diese Woche seinem Namenspatron. Der von Pfeilen durchbohrte Märtyrer war ein beliebtes Motiv in der Malerei.

Namenstag: 20. Januar.
Kompromisslose Loyalität und eines der ersten Erschiessungskommandos der Geschichte machten den Hl. Sebastian zu einem der berühmtesten Märtyrer der katholischen Kirche.

Der Legende nach war Sebastian Hauptmann in der kaiserlichen Garde Diokletians, wurde aber von diesem zum Tode verurteilt, als bekannt wurde, dass Sebastian Christ geworden war. Der Kaiser befahl, ihn mit Pfeilen zu erschiessen. Sebastian allerdings überlebte und kehrte freimütig zum Kaiser zurück – was diesen veranlasste, den Heiligen zu Tode knüppeln zu lassen (wahlweise peitschen, je nach Quelle und dessen Leichnam in die Kanalisation Roms zu werfen. Der Leichnam wurde aber geborgen, beerdigt und darüber die Kirche «San Sebastiano fuori le mura» errichtet.

Im Volksglauben populär wurde der Hl. Sebastian als Schutzpatron gegen die Pest. Erklärt wird dies mit der Übertragung des Apollokultes auf den Heiligen (die Pfeile des griechischen Gottes wurden mit Krankheiten in Verbindung gebracht) oder mit der Ähnlichkeit der schwarzen Pestbeulen mit Pfeilwunden.
Besonders die bildende Kunst befasste sich mit dem Martyrium des Heiligen. Tizian, Rubens, de la Tour: Sie alle malten den gepeinigten Heiligen. Mal schmerzverzerrt, mal verklärt. Und wer Sebastian wirklich nachspüren will, dem sei das Gedicht «Sankt Sebastian» von Rainer Maria Rilke empfohlen.

Übrigens: Obwohl mein Namensvetter, war mir der Heilige wohl nicht gnädig. Wegen einem Knieunfall wurde ich vorzeitig aus dem Militärdienst entlassen.

Sebastian Schafer


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