Synode im Rathaus. Foto: Pia Neuenschwander

Seelsorge für Asylsuchende

Die Synode startete mit Wahlen und wichtigen Weichenstellungen in die neue Legislatur

Seelsorgeangebot für Asylsuchende
Seit Anfang Mai führt das Staatssekretariat für Migration im ehemaligen Zieglerspital in Bern ein Empfangs- und Verfahrenszentrum für Asylsuchende. Um diesen Menschen beizustehen, die zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit schwanken, bieten die drei Berner Landeskirchen ab Mitte Juni gemeinsam einen ökumenischen Seelsorgedienst an.
Synodalrätin Barbara Kückelmann legte ihr letztes Geschäft erfolgreich vor. Sie wurde an der Synode (Parlament der Römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Bern) vom 10. Juni verabschiedet. Neben der aufsuchenden Seelsorgearbeit für Asylsuchende komme den Seelsorgenden eine wichtige Vermittlungsaufgabe zu, führte Kückelmann aus. Vorgesehen sind 100 Stellenprozente, die auf 2 bis 3 Personen aufgeteilt werden können.
Die Seelsorgenden sollen zudem regelmässig den Erfahrungsaustausch mit anderen Zentren und der Berner Rechtsberatung für Menschen in Not pflegen. Die Synode bewilligte dafür den anteilsmässigen Betrag von 36000 Franken. Die Römisch-katholische Landeskirche übernimmt damit einen Anteil von rund einem Fünftel der Gesamtkosten.

Erste SR-Präsidentin
Die Synode wählte wie erwartet Claire Haltner, Spiez, zur Präsidentin des Synodalrates (SR). Sie tritt die Nachfolge des zurückgetretenen Josef wäckerle an. Die 60-jährige Gewählte aus Spiez amtet seit 2012 als Vizepräsidentin des Synodalrats. Sie war während mehrerer Jahre Mitglied der Finanzkommission der Landeskirche sowie Kirchgemeinderätin in Spiez. Daneben präsidiert sie die Volkshochschule Spiez-Niedersimmetal. D
ie konstituierende Sitzung bestätigte die Wiederwahl des Oberländers Markus Rusch als Synodenpräsident. Zum Vizepräsidenten des Parlaments wählte sie den Bieler Pascal Bord anstelle des langjährig amtierenden Gérard Voegele. weiter wurden die Synodalrätin und die Synodalräte Elisabeth Kaufmann (Mittelland), Michel Esseiva (Jura) und wolfgang Neugebauer (neu Oberland) bestätigt.
Neu wählten die Abgeordneten in die Exekutive Heinrich Gisler (Region Bern) und Marie-Louise Beyeler (Vertreterin der Dekanate), die Barbara Kückelmann ersetzt.

Defizit
Die Rechnung 2015 der Römisch- katholischen Landeskirche schliesst nach Einnahmen von 5429500 und Ausgaben von 5587700 mit einem Defizit von 158200 Franken ab. Der Verlust ist somit knapp halb so hoch wie im Vorjahr, liegt jedoch wegen einmaliger Organisationskosten, wie dem Umzug der Geschäftsstelle von Biel nach Bern und eine extern durchgeführte Evaluation der Arbeitsstellen, deutlich über dem budgetierten Defizit. Für 2016 ist wieder ein Gewinn von über 150000 Franken prognostiziert.

Jürg Meienberg / com

 

«Engagement im sozialen Bereich»
Die neu gewählte Synodalratspräsidentin äusserte sich kurz nach der wahl zu ihren Zielen:

«pfarrblatt»: Sie sind die erste Frau im Präsidium des Synodalrats. Spüren Sie eine besondere Verpflichtung?
Claire Haltner: Ich bin glücklich, dass ich vom Parlament so viel Vertrauen erhalten habe. Ich möchte Frauen motivieren, ihr Potenzial wahrzunehmen und sich in der Kirche zu engagieren.

Was sind Ihre Schwerpunkte?
Ein besonderer Schwerpunkt wird das Kirchengesetz sein. wir wollen bereit sein, die Administration der rund 70 Pfarrstellen zu übernehmen, die uns übertragen wird. wir werden mit allen Partnern das Gespräch suchen.

Was für Zukunftswünsche und Ziele haben Sie?
Zum einen wünsche ich mir, dass mehr Menschen, insbesondere Familien, sich in unserer Kirche engagieren. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich einzubringen und die Kirche mitzugestalten. Zum anderen wünsche ich mir ein grösseres Engagement im sozialen Bereich, gerade dann, wenn finanzielle Beiträge für Menschen nahe der Armutsgrenze gekürzt werden.

Interview: Pia E. Gadenz-Mathys/jm

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