Licht: Kerzen und Sterne als Zeichen menschlicher Sehnsucht. Foto: Thomas Willmott, unsplash.com

Sehnsucht

Stille, Wasser und Licht als Zeichen menschlicher Sehnsucht.

Bin draussen auf der Terrasse. Höre das Plätschern des Wassers vom Dorfbrunnen auf der Promenade und geniesse dabei die Stille. Sitze zufrieden da, während hinter mir und über mir unzählige auf den Simsen des Pfarrhauses bereitete Kerzen flackern, die die aufziehende Nacht erhellen und so – inmitten der Corona-Krise – zum Zeichen der Solidarität werden. Meinen Blick richte ich bei diesem Gedanken unbewusst auf Gstaads klaren Sternenhimmel. Dabei wird mir bewusst: Stille, das Plätschern des Wassers, Kerzenlicht und der Blick zum Himmel sind sinnliche Zeichen. Zeichen, die von der Sehnsucht der Menschheit sprechen, die schon jetzt den Aufgang des vom Joch der Corona-Epidemie befreiten neuen Morgens sehnlichst erwartet.

Als Gläubige sind wir in dieser für uns alle schwierigen Zeit eingeladen, nicht vor der Krise zu erstarren, sondern auf Jesus zu schauen und im Glauben – wie es Generationen vor uns auch erlebt haben – Kraft, Orientierung und Halt zu schöpfen. Nun ergibt sich für uns die Chance, die Gegenwart des Auferstandenen in verschiedenen Formen neu zu entdecken. Auch wenn wir dieses Jahr nicht gemeinsam Ostern feiern können, fällt deshalb Ostern nicht aus. Nein vielmehr können wir dem Auferstandenen in anderen Formen begegnen. Es ist Jesus selbst, der uns im Evangelium – schon immer und besonders nun auch in dieser Krise – daran erinnert, «wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, da ist er mitten unter ihnen» (Mt 18,20).

Pfarrer Alexander Pasalidi, Pastoralraum Berner Oberland

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