Staunen und Beten

Wenig Bräuche verkörpern Advent und Weihnachten so wie das Aufstellen von Krippen in Kirchen und Wohnungen. Selbst erklärte Kirchenferne freuen sich über die narrativen, manchmal schlichten oder prunkvollen Darstellungen der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem.

Die manchmal auch etwas kitschige Ausstattung kann das tragische Geschehen der Weihnachtsgeschichte nicht verbergen.
Die Volkszählung, die die junge Familie aus Nazareth nach Bethlehem bringt, erzählt von staatlichen Machtansprüchen und Steuerlast, die Herbergssuche von verschlossenen Türen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und der Kindermord in Bethlehemvon der perversen Angst der Herrschenden und Ideologen vorgrundlegenden Veränderungen in Richtung Menschlichkeit und Gerechtigkeit.
Kaum geboren, wird das Kind zum Flüchtling. Das verletzliche Kind in Windeln weckt in verschiedensten Kulturen die Sehnsucht nach Geborgenheit und Frieden. Krippen aus Afrika, Polen, Peru oder den Philippinen erzählen eindrücklich von diesem urmenschlichen Empfinden. Sie sind eigentliche Ikonen einer inneren Sehnsucht. Die kann man wegsprengen, aber nicht vernichten.

Ein Rundgang durch die vielfältige Krippenausstellung im Pfarreizentrum der Kirche Dreifaltigkeit Bern lädt zum Staunen und Beten ein.

Jürg Meienberg

Fotogalerie Weihnachtskrippenaustellung

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