Karl-Martin Wyss, Till Dierkesmann, Anne Durrer, Bernhard Waldmüller und Sebastian Schafer (v.l.n.r.)

Umbau statt Neubau

Ab Januar 2018 erscheint das «pfarrblatt» vierzehntäglich – mit einigen Umstellungen.

Ab Januar 2018 erscheint das «pfarrblatt» vierzehntäglich – mit einigen Umstellungen. Das Layout wird angepasst, der Online-Auftritt erweitert. Diesem Antrag des Vorstandes der «pfarrblatt»-Gemeinschaft folgten die Delegierten oppositionslos. Ebenso bestätigten sie Rochaden im Vorstand mit Anne Durrer als neuer Präsidentin.

«Nichts ist unveränderlicher als die Veränderung», sagte Thomas Weber, Gemeindeleiter der Pfarrei Maria Geburt in Lyss, wo die Delegierten am vergangenen Samstag zu Gast waren. «Sie sind mitverantwortlich, wie die Kirche künftig wahrgenommen wird», ermutigte er die Versammelten.
Die vor zwei Jahren beauftragte Arbeitsgruppe zur Umgestaltung des «pfarrblatt» hatte ganze Arbeit geleistet. Nur so war der nach wenigen Wortmeldungen bewilligte Antrag nach der akribischen Präsentation des künftigen Auftritts möglich geworden.


«pfarrblatt»-Grafiker Otto Kunz, der das Printmedium «als Bestandsteil einer ganzen Version» verstanden haben wollte und eine Null-Nummer verteilen liess, stellte klar: «Wir sind unterwegs, Vorschläge aus den Pfarreien mit ihren Aussenredaktionen nehmen wir gerne entgegen. Wir machen das Mögliche und haben ein offenes Ohr für Ihre Anliegen.» So können Entscheide rückgängig gemacht werden, wenn sie sich als nicht mehrheitsfähig erweisen sollten.

 

Ein echtes Berner «pfarrblatt»
Auf Details ging dann Vorstandsmitglied Daniel Dossenbach ein. So werden die anderssprachigen Missionen neu vorne im Pfarreiteil platziert. Neu gibt es 36 Seiten und normales Zeitungspapier. Damit spart die Herausgeberin – und somit die Kirchgemeinden – jährlich mehrere zehntausend Franken. Damit hoffen die Verantwortlichen, die Abopreise von vorübergehend 32 auf die vorherigen 29 Franken pro Bezüger senken zu können.

Und, wie der scheidende Finanzverantwortliche Thomas Studer vorrechnete, die Jahresrechnung wieder positiv abgeschlossen werden könne und die Zukunft des «pfarrblatts» damit gesichert sei.
Das ermöglicht unter anderem die zweiwöchige Herausgabe, mit deren Einsparungen die im Aufbau befindlichen Online-Auftritte finanziert werden können.
«Seien Sie aber versichert», versprach Daniel Dossenbach, «das ‹pfarrblatt› bleibt ein Berner ‹pfarrblatt›».

Redaktor Jürg Meienberg nahm im Jahresrückblick der Redaktion Bezug auf die viel gehörte Klage, die Jugend glänze durch Abwesenheit. Dem widersprechend, verwies er auf zahlreiche Beiträge junger Menschen im Berichtsjahr 2016. Prägnant forderte er: «Wenn junge Menschen Zukunft sind – dann müssen wir ihnen zuhören und sie nicht bekehren wollen. Daraus resultiert ein Reichtum, den Sie in diesen Artikeln lesen konnten!»

Dass eine dauernde Weiterentwicklung, aber kein Neubau des «pfarrblatt» geplant sei, umschrieb Jürg Meienberg so: «Wir brauchen eine Zwischenphase, in der die Leserinnen und Leser sich auf einen möglichen grossen Umbau vorbereiten können.»

«Wir starten sachte und richten nicht mit der grossen Kelle an», präzisierte Redaktor Andreas Krummenacher die Pläne für eine neue Präsenz in den Social Media. Die Art der Mediennutzung hat sich «unumkehrbar verändert», meinte er. «Die Sozialen Medien werden nicht mehr verschwinden», fügte er hinzu. Das «pfarrblatt» wird künftig auf Facebook, Instagram und Twitter präsent sein. Zunächst bloss beobachtend, dann durch das Teilen interessanter Beiträge und schliesslich durch eigene Beiträge. Er meinte auch: «Einen grossen Vorteil in den Sozialen Medien haben wir: Es lässt sich vieles ausprobieren und auch anpassen. Mit Fingerspitzengefühl natürlich.»

 

Totengräber Zukunft?
«Als am 1. Oktober 1981 der Schweizerische Teletext erstmals ausgestrahlt wurde, sahen die Zeitungsverlage in ihm den Totengräber der gedruckten Nachrichten», erinnerte Theologiestudent Sebastian Schafer in einem launig-hintergründigen Schlusswort.

Schafer arbeitet für ein Jahr als Redaktionsassistent beim «pfarrblatt» mit. 1990 seien die Grundlagen des sogenannten World Wide Web entwickelt worden, das nur zehn Jahren später die Medienlandschaft völlig verändert habe. «‹Social Media› ist ja das Stichwort heute. Ein Medienbereich, der genauso undefinierbar wie unberechenbar ist, der sich allen Medien aufzwingt, unumgänglich und arrogant, und verlangt, bearbeitet zu werden. Unerträglich attraktiv und zugänglich, aber treulos und willkürlich in seiner Gunst.»

Wechsel im Vorstand
Ohne administrative Geschäfte ging es aber auch an dieser von Anne Durrer souverän geleiteten Vereinsversammlung nicht. So rückte sie von der Vize- zur Präsidentin auf, weil sich Barbara Kückelmann beruflich im Bistum Solothurn engagiert. Till Dierkesmann aus Thun ersetzt Thomas Studer als Vertreter des Oberlandes. Bernhard Waldmüller, Boll, vertritt das Dekanat Region Bern und Karl-Martin Wyss den Kleinen Kirchenrat Bern.

Text und Bild: Guido Lauper


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