Zwischen den Kulturen übersetzen, damit keine
Missverständnisse aufkommen. Foto: Interpret

Verstehen und verstanden werden

Übersetzungsleistungen in über 50 Sprachen belegen die enorme Nachfrage des Dolmetschdienstes der Caritas Bern.

Wo sich Menschen begegnen, wird kommuniziert. Eine gemeinsame Sprache verbindet und fördert das Zusammenleben. In der Schweiz leben rund 2 Millionen Ausländerinnen und Ausländer. Ein Teil von ihnen kann sich aus unterschiedlichen Gründen nicht ausreichend in einer unserer Landessprachen verständigen. Dank dem Einsatz von interkulturell Dolmetschenden wird das Verstehen und Verstandenwerden über kulturelle Hürden hinweg erleichtert – ein wichtiger Schlüssel für Integration.


Ein Elterngespräch in der Schule, ein Arztbesuch oder ein Beratungsgespräch bei einer Behörde. Solche Situationen kann ein Grossteil der ausländischen Bevölkerung problemlos meistern. Doch unter uns leben auch Menschen, die aufgrund sprachlicher Defizite dazu nicht in der Lage sind. Die Gründe dafür sind vielfältig: Faktoren wie Aufenthaltsdauer in der Schweiz, Alter, Bildungshintergrund, aber auch das soziale und berufliche Umfeld spielen eine wesentliche Rolle, wie schnell eine neue Sprache erlernt werden kann. Um eine optimale Verständigung in unterschiedlichen Gesprächssituationen zu ermöglichen, vermittelt die Fachstelle «comprendi?» der Caritas Bern interkulturell Dolmetschende für Gespräche zwischen fremdsprachigen Personen und öffentlichen und privaten Stellen des Gesundheits-, Sozial- oder Bildungsbereichs im Kanton Bern.

Interkulturelles Dolmetschen: Mehr als blosse Worte

«Beim interkulturellen Dolmetschen handelt es sich nicht nur um eine reine Wort-für-WortÜbersetzung », erklärt Mojgan Kallenbach, die «comprendi?» seit dem Beginn im Jahr 2006 leitet. Das Gespräch wird zu einem Trialog – einem«Dialog zu dritt». Die Dolmetschenden haben dabei eine Brückenfunktion. Sie übersetzen nicht nur, sondern machen auch kulturell geprägtes Verhalten, Reaktionen, Gefühle und unterschiedliche Werte wechselseitig verstehbar. Sie können in einem Dolmetschergespräch schnell abschätzen, aus welchem Gebiet die fremdsprachige Person kommt, welches Bildungsniveau sie hat und von welcher Tradition sie geprägt ist. So entwickelt sich rasch eine gemeinsame Sprache.


Der Einsatz lohnt sich

Im Einwanderungsland Schweiz ist die gesellschaftliche Bedeutung des interkulturellen Dolmetschens offensichtlich. «Unsere Gesellschaft profitiert davon, dass die Kommunikation zwischen Fachpersonen und Menschen verschiedener Herkunft möglichst frei von Missverständnissen abläuft. Dies verhindert Folgeprobleme und hilft letztlich auch, Kosten zu sparen», sagt Mojgan Kallenbach. Die Fachstelle «comprendi?» vermittelt schnell und zuverlässig interkulturell Dolmetschende. Bis zu 25 000 jährliche Übersetzungsstunden mit Übersetzungsleistungen in über 50 Sprachen belegen die enorme Nachfrage des Dolmetschdienstes der Caritas Bern. Diese fordert auch das Koordinationsteam der Fachstelle: «Umder Nachfrage gerecht zu werden, sind wir auf einen grossen Pool von qualifizierten Dolmetschenden und ein engagiertes Team angewiesen. Nur so können wir die vielen Aufträgen ausführen», erläutert Mojgan Kallenbach. Die Dolmetschenden verfügen über ein schweizerisch anerkanntes Zertifikat oder eine Aus- und Weiterbildung im interkulturellen Dolmetschen und werden von «comprendi?» eng begleitet.

Alessa Blatter, Caritas Bern


Hinweis:

Weitere Informationen zu «comprendi? » finden Sie auf www.comprendi.ch

 

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