Vision einer friedlichen Welt

1. Januar – Tag des Friedens! Als ich in jungen Jahren Theologie studierte, leitete mich die Vision einer menschlichen und friedlichen Welt. Ich war und bin noch immer überzeugt: Wenn wir ein gutes Urvertrauen in uns tragen, finden wir den Frieden mit uns selbst und mit allen Menschen. Mir war bewusst: Die Geschichte des Christentums kennt helle und dunkle Seiten. Es brachte viele soziale Institutionen und Bewegungen in Bildung, Gesundheit, (Land-)Wirtschaft, Armutsbekämpfung, Wissenschaft, Kunst … hervor. Aber es wurde auch Komplize und Täter für schrecklichen physischen und psychischen Terror. Ich glaube noch immer, dass der christliche Glaube eine unschätzbare positive Kraft in sich trägt, mehr als jede Ideologie.

Im 20. Jahrhundert  versuchte der Kommunismus, das Paradies auf Erden zu etablieren, und scheiterte. Heute ist der neoliberale Kapitalismus am Werk und wird scheitern. Der tiefe Graben zwischen Arm und Reich und die zunehmenden sozialen  Spannungen zeigen: Das individuelle Glück auf Kosten anderer ist nicht  nachhaltig. Am Horizont taucht wieder die Vision einer gemeinsamen glücklichen Zukunft für alle auf. Das bedingt Regulierungen, die auf menschlichen Werten  gründen. Hier kann das Christentum wieder ins Spiel kommen, sei es in einer  religiösen oder säkularen Form. Aber dafür müsste es die Menschen mit dem Wissen und den Lebenserfahrungen von heute ansprechen und seine prophetische Rolle als Anwalt der Menschlichkeit konsequenter wahrnehmen.

José Balmer vertritt seine persönliche Sicht. Wer auf seine Anregungen einsteigen will, kritisch, zustimmen oder ergänzend, kann das in unserem begleitenden Forum tun (Online-Formular, Email).

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