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Von Bärten und Kardinälen

Frühlingsferien allenthalben. Gärtnern, wandern, putzen. Wir tauen auf. Wir hätten da noch ein paar Podcast- und andere Tipps – von Bärten, Sakristanen und Kardinälen.

Frühlingsferien allenthalben. Gärtnern, wandern, putzen. Wir tauen auf. Sie finden hier ein paar Hör- und Lesetipps. Nichts grosses oder weltbewegendes. Aber durchaus spannend, unterhaltsam und informativ – über Bärte, Sakristane und Kardinäle.

Guido Lauper – ein Panoptikum an Möglichkeiten

Er ist Journalist, Eisenbahn-Experte, Oberland-Korrespondent des «pfarrblatt», ehemaliger Sakristan und Sekretär der Pfarrei Bruder Klaus Spiez, Tänzer und Fotograf: Guido Lauper. In der April-Ausgabe der Gemeindezeitschrift «Spiez-Info» wechselt er für einmal die Fronten und beantwortet selber Fragen. Sein Leben erweist sich als Panoptikum der Möglichkeiten. Zu seiner kirchlichen Existenz sagt er, man müsse nicht alles akzeptieren, «was in der Kirche läuft. Ich stimme heute sogar einem Spruch eines Kapuziners zu, man werde nirgends so ungläubig, wie wenn man bei der Kirche arbeite. Besonders motiviert mich die Ökumene, das Gemeinsame des christlichen Auftrages. Dabei halte ich mich an einen Ausspruch meines Vaters: «Gott gab dem Menschen den Verstand, damit er selber denkt.» Da zeigt sich die Freiheit des begnadeten Tänzers und Humoristen. Ein Einblick der lesenswert ist. Hier als PDF

Frag den Kardinal

Kardinal Kurt Koch oder in weniger republikanischen Gebieten Kurt Kardinal Koch (KKK) hat sich in der Sednung «Perspektiven» des Schweizer Radios SRF2 Kultur den Fragen der Hörer*innen gestellt. Eine durchaus interessante Sendung über die Priesterinnenweihe bis hin zur Transsubstantiation, also der «Wesensverwandlung» der Hostie während der Eucharistie. Es geht um die Substanz und die Substanz bezeichnet das Wesen und nicht die Materie. Rätselhaft?

Hier mehr erfahren: Frage den Kardinal , Radio SRF2 Kultur, «Perspektiven», 1. April

Jesus hatte einen Bart, der Papst nicht

In der wundervoll gemachten Sendung «Input» auf Radio SRF3 ging es um den Bart. In allen Facetten. Ein durchaus aktuelles Thema, befinden wir uns doch offenbar in einer der seltenen Dekaden, in denen Bärte modisch sind. Wieso begannen sich die Männer überhaupt zu rasieren? Was wurde mit dem Barthaar in Verbindung gebracht? Orthodoxe aller Religionen tragen Bärte, wie sieht es bei den Katholiken aus? Und was hat Alexander der Grosse mit all dem zu tun....

 Hier mehr erfahren: «Der Bart – die letzte Bastion der Männlichkeit?» Radio SRF3, «Input», 8. April

Lesetipp: Auch die Neue Zürcher Zeitung hat sich Gedanken zum Thema gemacht, spezifisch mit einem Fokus auf die Religionen. Haare spielen auch in der Religion eine wichtige Rolle. Im Christentum machte sich bereits Apostel Paulus grundlegende Gedanken dazu. Für den Reformator Luther diente der Bart indes lediglich als profane Tarnung.

Gewohnt hintergründig: «Die Göttlichkeit von Bart und Haarkranz», Stefan Reis Schweizer, NZZ Online, 26. August 2017

Buchtipp: Kaiser Julian Aopostata – der «Abtrünnige» wegen seiner Abwendung vom Christentum – trug zum Entsetzen der Bürger einen Bart. Zur damaligen Zeit (um 360 n. Chr.) ein No-Go. Julian, mit vollem Namen Flavius Claudius Iulianus, antwortete statt mit einem strafenden Edikt mit einer Selbstpersiflage, einem einzigartigen autobiographischen Zeugnis in einer Zeit, in der sich die römischen Kaiser eher vergotten als verspotten liessen, wie der Verlag schreibt.

Marion Giebel (Hg.): Julian Apostata, Der Barthasser, Reclam 1999, mit Nachwort 87 kleine Seiten

Redaktion: Andreas Krummenacher

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