Wie spricht Gott zu uns?

Das Christentum versteht sich als Offenbarungsreligion. Es lehrt, dass sich Gott in der Geschichte der Menschen als solcher, sozusagen persönlich, zu erkennen gegeben hat. Es führt die Geschichtsdeutung der jüdischen Religion weiter, die viele Ereignisse als Eingreifen Gottes versteht: die Berufung Abrahams, die Verheissung eines schönen Landes, die Führung aus der Gefangenschaft in Ägypten durch die Wüste Sinai nach Palästina, die Übergabe der Zehn Gebote an Moses usw. Nach dieser Deutung redet Gott selber oder durch Propheten, er gibt Anweisungen und Befehle, handelt, schickt dem Pharao Plagen, ertränkt das ägyptische Heer im Meer und vieles mehr. Den Höhepunkt der Offenbarung Gottes sieht das Christentum im Leben und in der Botschaft von Jesus als dem sichtbar gewordenen Gott. Auch Erscheinungen und Wunder versteht es als Mittel, mit denen sich Gott zu erkennen gibt. Ich für meinen Teil glaube: Die Menschheitsgeschichte und die Geschichte jedes einzelnen sind das Ergebnis dessen, was wir entscheiden und tun, ob mit guten oder schlechten Absichten oder gleichgültig. Gott der ganz «Andere» greift nicht ein. Gott lässt uns die Freiheit und die Verantwortung. Aber er redet indirekt zu uns durch die «Zeichen der Zeit»: durch das, was – ohne sein Eingreifen – ist und geschieht: freudige Ereignisse, tragische Unfälle, die schreiende Armut in der Welt… Und Gott zeigt sich in den vielfältigen Formen der Liebe, die wir leben und miteinander teilen. Wie zeigt sich Gott Ihnen?

José Balmer vertritt seine persönliche Sicht. Wer auf seine Anregungen einsteigen will, kritisch, zustimmen oder ergänzend, kann das in unserem begleitenden Forum tun (Online-Formular, Email).

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