Wieder eingeweiht: Raum der Stille

Gedanken aus der Spitalseelsorge. Eine Kolumne der Seelsorger*innen am Inselspital Bern.

Von Hubert Kössler

 

Im Mai 2012 wurde der Raum der Stille in der Klinik für Intensivmedizin eingeweiht. Nun wurde er im Zuge der Baumassnahmen verlegt und an einem anderen Ort in der Intensivstation wieder in Betrieb genommen.

Patrick Thurston, Architekt BSA Bern, sagte bei der Wiedereinweihung:

Sterben

In einen anderen Raum eintreten.
An einen Ort, wo Raum, Zeit,
Materie in anderer Weise und
Dimension wirken.

Stille, Weite, unendlich grosse,
gekrümmte Räume –
kein unten, kein oben, kein bezogen
sein.

Hier ist es anders.
Dieser Raum hat Grenzen.
Boden, Wände, Decke umfassen uns.

Dieser Raum bietet einen Ort,
ein Zentrum –
Ränder laden uns ein.
Dieser Raum ist endlich und
nur durch die Gemeinschaft der
Menschen gefüllt.

Sterben.
In diesem konkreten Raum sein –
an einem Ort, wo Ungreifbares,
Trauer, Verzweiflung eine Form
und einen Halt finden.

 

Wir können das Leid, den Tod, die Trauer und den Schmerz oft nicht verhindern. Aber wir können Räume und Gelegenheiten schaffen, in denen sie eine Form und einen Halt bekommen. Ich bin dankbar, dass die Klinik für Intensivmedizin diesen Raum unterhält und wertschätzt.

Hubert Kössler, Co-Leiter Seelsorge, Inselspital Bern

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