Jonathan Hack (1984),evangelisch, Lehramtstudent in Tübingen (Sportwissenschaft, ev. Theologie, Psychologie)

Zuhören können

«Seid still und erkennt, dass ich Gott bin!» Psalm 46,11

Diese klare und direkte Aufforderung Gottes klingt so einfach. Doch zumindest ich habe damit so meine Probleme. Jeden Tag hetze ich voneinem Termin zum nächsten, und meine To-do-Liste scheint täglich anzuwachsen. Auch die Erwartungen und der Druck steigen ständig. Es zählt nur noch die erbrachte Leistung. In solch einer  Leistungsgesellschaft ist keine Zeit mehr für eine Verschnaufspause. Leider  übertragen wir diese Erfahrung auch auf Gott und denken, dass er uns nur dann  liebt, wenn wir etwas für ihn leisten, wie z.B. beten, Bibel lesen, Lobpreislieder  singen, unseren nichtchristlichen Freunden von Jesus erzählen usw. Die Liste ist  endlos und kann beliebig erweitert werden. Doch fordert Gott uns genau zum  Gegenteil auf. Wir sollen ruhig werden, still sein, nichts tun, auch nichts für Gott  tun. Denn wir können nichts tun, um uns seine Liebe zu verdienen.
Er schenkt sie uns einfach, bedingungslos. Um das wieder zu verinnerlichen und in ihr zu leben ist es wichtig, dass wir uns wieder Zeit nehmen zum Ruhigwerden und Stillsein. Ich merke, dass ich mir oft gar keine Zeit nehme, Gott zuzuhören. Ich bin  oft viel zu beschäftigt, mein Leben selbst zu meistern und ertappe mich selbst, wie ich der Lüge aufliege, unabhängig und stark sein zu müssen und keine Schwäche  zeigen zu dürfen. Dabei hat uns Gott doch durch Jesus Christus wieder in die  Gemeinschaft mit ihm gerufen, als wir noch Sünder waren, schwach und fehlerhaft! Alles, was er von uns will ist, dass wir vor ihm still werden, in Wort und Tat, damit  er wieder mit seinem schöpferischen Wort in unser Leben sprechen kann. Denn bei  ihm darf ich ein kleines Kind sein, das ihn ihm einen  grossen Papa im Himmel hat, zu  dem ich immer kommen darf, so wie ich bin, ohne etwas zu leisten. In dieser innigen  Beziehung mit ihm erkenne ich dann auch, dass nicht ich, sondern er Gott ist, der in  Christus am Kreuz schon alles für mich vollbracht hat. Und alles beinhaltet alles. Da  darf ich einfach still sein und staunen. 

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