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Zum Einsiedler Krankentag

Gedanken aus dem Pastoralraum Emmental über die Kommunikation zwischen Mensch und Gott

Wie oft höre ich Aussagen, dass der Glaube heutzutage kaum mehr sichtbar sei. Doch sehen wir in das Innere, die Gedanken und Sehnsüchte des Nächsten? Oder was genau definiert für uns einen sichtbaren Glauben?

Ein Beispiel der Erkenntnis, dass die Leute an Gott glauben, kenne ich aus eigenen Beobachtungen: Kaum jemals bin ich tagsüber in eine katholische Kirche gegangen, in der keine Kerze der Fürbitte oder des Dankes gebrannt hat. Dies ist ein sichtbares Zeichen der Kommunikation zwischen Mensch und Gott. Oft besuche ich mit Schüler*innen oder Erwachsenen irgendwo in der Schweiz oder im nahen Ausland eine Kapelle, eine Kirche oder eine Kathedrale. Dort lade ich die Leute ein, sich Zeit zu nehmen und eine Kerze anzuzünden. Fast alle Menschen verschiedensten Alters nehmen diese Gelegenheit gerne wahr. Jede einzelne Kerze scheint für einen Gedanken, Gebete, Bitten und Danksagungen. Jede Flamme scheint im Herzen der Menschen mit – und Gott hört zu, ist dabei. Im Licht widerspiegelt sich für mich sichtbar die Verbundenheit mit unserem Schöpfer.

Doch auch ohne sichtbares Zeichen, wie zum Beispiel das Anzünden und Brennen einer Kerze, beten täglich Millionen von Menschen zu Gott. In vielen dieser Gebete flehen die Leute um Genesung. Für sich, für nahe Verwandte oder für unbekannte kranke Menschen. In der Bibel steht im Jakobusbrief: «Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben» (Jak 5,14). Aus dieser und ähnlichen Aussagen, entwickelte sich im Laufe der Zeit das Sakrament der Krankensalbung.

Einen speziellen Tag führen die Padres des Benediktinerklosters Einsiedeln jedes Jahr durch, jeweils am ersten Montag nach Maria Himmelfahrt. Immer am Montag, 19. August, lädt das Kloster Einsiedeln zur Feier des «Einsiedler Krankentages» ein. Zu diesem Gottesdienst sind auch Sie herzlich eingeladen. Nehmen Sie sich an diesem Tag Zeit, um für sich, für nahe Mitmenschen oder für unbekannte Menschen zu beten; ein geistiges und ein sichtbares Zeichen zu sein für alle, die Hilfe und Heilung benötigen.

Markus Schild, Leiter Katechese und Jugendarbeit, Pastoralraum Emmental

 

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