Jurist und Autor Walter Hauser.
Foto: zVg

Anna Göldi – geliebt, verteufelt, enthauptet

Sofagespräch am 3. März im Haus der Religionen

Anna Göldi arbeitete als Magd beim Glarner Arzt und Regierungsrat Johann Jakob Tschudi, der einer der reichsten und einflussreichsten Familien des protestantischen Kantons Glarus angehörte. Nachdem Anna angeblich mehrmals Stecknadeln in die Milch einer Tochter Tschudis gezaubert haben soll, wurde sie als eine der letzten Frauen in Europa der Hexerei beschuldigt und am 13. Juni 1782 in Glarus hingerichtet.

Der Jurist Walter Hauser befasst sich seit Jahren mit den Ungereimtheiten dieses Hexenprozesses. Er initiierte die Anna-Göldi-Stiftung, die sich gegen Justiz- und Behördenwillkür engagiert und 2017 das Anna-Göldi-Museum in Glarus eröffnete. Sein neues Buch betitelt Hauser mit «Anna Göldi – geliebt, verteufelt, enthauptet. Der letzte Hexenprozess und die Entdämonisierung der Frau» (Limmatverlag, 2021). Nun ist Walter Hauser Sofagast von Brigitta Rotach im Haus der Religionen – Dialog der Kulturen.

«Hexenprozesse waren Teufelsprozesse, denen fast ausschliesslich Frauen zum Opfer fielen. Im Endeffekt waren es Morde, die von staatlichen Gerichten an Frauen begangen wurden: Frauenmorde, Femizide », sagt er und zeigt die rechtlichen Asymmetrien im Anna-Göldi-Prozess auf, Asymmetrien zwischen Macht und Ohnmacht, Recht und Unrecht bzw. Willkür.

Sofagespräch mit Walter Hauser am Donnerstag, 3. März um 18.00 im Haus der Religionen

Walter Hauser: Anna Göldi – geliebt, verteufelt, enthauptet. Der letzte Hexenprozess und die Entdämonisierung der Frau. Zürich: Limmatverlag, 2021. 216 S. CHF 34.–
Überarbeitete und ergänzte Neuausgabe von «Der Justizmord an Anna Göldi».

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