Findet im Birstal viel katholisches Brauchtum vor:
Alexander Pasalidi. / Foto: Pia Neuenschwander

«Beflügelt in meinem Schaffen»

Alexander Pasalidi: von Gstaad ins Birstal

Alexander Pasalidi hat im August neu im Pastoralraum Birstal (BL) angefangen. Davor war er Pfarrer in Gstaad.

Aufgezeichnet von Sylvia Stam

Ich bin näher bei den Menschen! Denn die Wege hier sind viel kürzer als im Berner Oberland. Ich war gewohnt, lange Wege zu fahren an die Lenk, nach Thun, Meiringen etc. Die neun Ortschaften im Pastoralraum Birstal liegen alle nah beieinander.

Drei Monate hatte ich eine Art Probezeit als Pfarradministrator. Am 1. Advent wurde ich als Pfarrer von Arlesheim eingesetzt, zudem bin ich leitender Priester für Dornach-Gempen-Hochwald und mitarbeitender Priester im Pastoralraum.

Hier gibt es viel katholisches Brauchtum. Etwas vom Schönsten war das Martinsspiel, bei dem ich mitmachen durfte. Auch im Berner Oberland gibt es Räbeliechtli, aber hier steht der Heilige Martin im Mittelpunkt. 250 Leute auf dem Domplatz von Arlesheim, darunter viele Kinder mit ihren Räbeliechtli. Es wurden Martinslieder gesungen und plötzlich kommt der Heilige Martin hoch zu Ross! Das hat mich unglaublich beeindruckt.

Ich wurde angefragt, den Bettler zu spielen. Ich lag also auf den Stufen vom Dom. Dann kam der Heilige Martin und teilte seinen Mantel mit mir. Ich fand es sehr berührend, diese Geschichte so zu erleben. Am Schluss gab es Punsch für alle.

Vereine prägen hier das Pfarreileben. In der Pfarrei Gstaad gab es keine Jubla. Hier habe ich eine Jugendgruppe und die veranstaltet zum Beispiel Seifenkistenrennen. Der Präses sagte: «Es wäre der Hit, wenn du da mitmachen würdest.» Natürlich habe ich zugesagt. Im Gottesdienst davor hatte ich die Leute gebeten, mir die Daumen zu drücken und zu beten. Da mussten alle lachen. Ich bin dann tatsächlich diese Strecke mit der Seifenkiste gerast, zum ersten Mal.

Ich gehe mit Optimismus und Offenheit auf Neues zu und mache das Beste aus dem, was ich vorfinde. Arlesheim hat eine wunderschöne Kirche mit tollem Domplatz. Das beflügelt mich total in meinem Schaffen. Wenn wir diesen Kirchenraum mit Gesang füllen, fange ich an zu «schweben». Und dann sprudelt’s aus mir heraus, und das steckt an. Ich fühle mich hier sehr wohl.

 

 

 

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