Zwei Gesichter zeigen drei Personen. Seltene Darstellung der Trinität in der Kirche San Nicola in Giornico. Foto: François Emmenegger.

Der Dreifaltige

Bistumskolumne von Hansruedi Huber

Unsere Multikultur hat Vorteile. Einer davon ist, dass man auch was über sich lernt, wenn man sich mit «den Anderen» beschäftigt: z.B. mit unseren jüdischen und muslimischen Glaubensbrüdern und –Schwestern.

Zwar glauben wir alle an den Einen, den biblischen Gott Abrahams, Mose und Jesu. Trotzdem gibt es Unterschiede: Der Klassiker ist die Frage, inwiefern der Glaube an den dreifaltigen Gott auch monotheistisch sein kann? Wie ist es möglich, dass Jesus zu seinem Vater betet und gleichzeitig Gott ist? Dann die theologischen Debatten, die 1745 damit gipfelten, dass Papst Benedikt lV. die figürliche Darstellung der drei göttlichen Personen verbot, weil Gott unermesslich viel mehr ist, als wir uns vorstellen können. Aber Gott offenbart sich immer wieder: Zum Beispiel in der Natur, in den Propheten und dann eben in Jesus, «dem göttlichen Wort, das Mensch geworden ist».

In einer Bibliothek fand ich kürzlich eine Metapher, die von den Theologen des Mittelalters benutzt wurde, um den Muslimen den christlichen Monotheismus zu erklären: Sie verglichen Gott-Vater, den Schöpfer, mit der Sonne, die gegenüber uns als Licht und Wärme erfahrbar ist. Das Licht kann mit Jesus und die Wärme mit dem Heiligen Geist verglichen werden. Beide Wirkweisen sind voneinander und von der Quelle unterschiedlich und doch nichts anderes als die Quelle selbst.

Hansruedi Huber, Kommunikationsverantwortlicher des Bistums Basel

 

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