Im Rahmen des seit 2023 laufenden Pastoralprojekts «Prendersi cura di ...» hat die Missione Cattolica di Lingua Italiana in Bern (MCLI) verschiedene Veranstaltungen zum sorgsamen und bewussten Umgang mit sich selbst und anderen durchgeführt. Seit März wird das Projekt von einer Podcastserie flankiert.
Luca D'Alessandro
«Als Pfarrei wollen wir unseren Mitgliedern verschiedene Zugänge zu Themen ermöglichen, die uns als Gemeinschaft bewegen», sagt Pater Antonio Grasso, Gemeindeleiter der MCLI. «Sie sollen nicht nur innerhalb der Kirche im Rahmen eines Gottesdienstes oder einer Dialogveranstaltung mit der Botschaft der MCLI in Berührung kommen, sondern auch über unsere Zeitung ‹Insieme›, unsere Website oder die sozialen Medien.»
Als Ergänzung zum bestehenden Informationsangebot hat Antonio Grasso eine vierteilige Podcastserie ins Leben gerufen, um die Menschen im Alltag abzuholen, etwa beim Kochen oder auf dem Weg zur Arbeit. Drei Folgen sind bereits online – und sie scheinen auf Resonanz zu stossen. «Neulich erzählte mir jemand aus unserer Gemeinde, dass er jeden Tag mit einem der bereits publizierten Podcasts starten würde, um sich zu stärken», so Antonio Grasso. Die einzelnen Folgen dauern ungefähr drei Minuten und sind in italienischer Sprache gehalten. Gesprochen und aufgenommen werden sie von Antonio Grasso selbst.
Alltagsimpulse per Podcast
Thematisch stehen die Podcasts im Zeichen des Projekts «Prendersi cura di ...», auf Deutsch «Sich kümmern um …». Sie bieten Impulse, wie man sich um sich selbst, um die Nächsten, um die eigene Beziehung zu Gott und um die Schöpfung kümmern kann. So heisst es etwa in der ersten Folge: «Kümmere dich um dich selbst und um deine Erinnerungen. Sie sind Teil von dir. Du bist einzigartig. Dich gibt es nur einmal.» In der zweiten Folge werden die Hörer:innen aufgemuntert, aufmerksam zu sein und hinzuschauen. Was könnte ich einem anderen Menschen geben? Was könnte er oder sie brauchen? So heisst es zum Beispiel: «Es geht nicht um die grossen Gesten. Oft reicht es schon, auf jemanden zuzugehen.»
Eine weitere Podcastfolge ist gegenwärtig in Planung und wird Ende Juni erscheinen. Antonio Grasso: «Bei dieser geht es um die Frage ‹Wie kann ich das, was mir gegeben wurde, achten und schützen?›» Die MCLI möchte dabei keine Vorschriften erlassen, sondern der Gemeinschaft mit Best-Practice-Beispielen aufzeigen, wie ein nachhaltigeres Leben möglich ist. «In der Missione Cattolica haben wir uns zum Ziel gesetzt, noch besser auf unseren Wasser- und Energieverbrauch zu achten und möglichst wenig Abfall entstehen lassen.»
Handeln im Sinne von «Laudato sì»
Die Gemeindemitglieder wüssten sehr gut über Umweltschutz Bescheid und würden heute schon vieles richtig machen. «Trotzdem möchten wir sie ermuntern, im Alltag noch genauer hinzuschauen, damit wir als Gemeinde gemeinsam auf die Schöpfung achtgeben. Dies im Sinne der Enzyklika ‹Laudato sì› von Papst Franziskus, in der wir alle aufgefordert sind, die Pflege unseres gemeinsamen Hauses ‹Erde› in die Hand zu nehmen.»
2024 wird das Pastoralprojekt «Prendersi cura di …» offiziell zu Ende gehen. Gleichwohl bleiben die Themen auch darüber hinaus in der Agenda der MCLI wichtig. Inwiefern Podcasts in diesem oder einem erweiterten Sinne weitergeführt werden können, wird sich zeigen. «Podcasts zu entwerfen, aufzunehmen, mit Musik zu ergänzen und zu publizieren, ist zeitaufwendig», sagt Antonio Grasso, «da wir aber gute Erfahrungen damit machen, werden wir eine Fortsetzung prüfen.»
Die Podcasts sind online und z. B. auf YouTube oder Spotify verfügbar: www.missione-berna.ch/podcast.
Die einzelnen Folgen heissen: Prenditi cura di te, Prenditi cura degli altri, Prenditi cura del tuo rapporto con Dio und Prenditi cura del creato (in Arbeit).