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Dunkle Zeit auch im Leben?

Herbst und Winter - Hoffnung zulassen..

Gerade hörte ich, wie jemand sagte: «Jetzt kommt wieder die dunkle Zeit! Jetzt wird alles sicher noch schlimmer!» Diese Worte lassen mich nicht los. Ist es wirklich so? Sind nicht wir es, die der Dunkelheit schwere Gedanken, Wehmut, Trauer und vieles mehr zumuten?


Autorin: Beatrice Zimmermann-Suter, Co-Leiterin Katholische Frauen Bern Oberland

Die kürzeren Tage lassen die Natur zur Ruhe kommen. Die Ernte ist getan, und nun darf die Natur Kräfte sammeln, damit sie im Frühling wieder voll Energie erblühen kann.

Auch wir brauchen Ruhephasen. Auch wir gönnen uns nach dem quirligen Corona-Sommer ruhige Momente. Nicht von ungefähr gedenken wir in diesen Tagen unserer lieben Verstorbenen. Sie dürfen sich nach einem erfüllten Leben in der Ewigkeit ausruhen, ungeachtet davon, wie lange das Leben an Jahren war.

Wilhelm Bruners schreibt in seinem Gedicht «Hoffnung»: «Sich erzählen lassen, von dem was war – und davon sprechen, was uns womöglich noch blühen kann.» Erinnerungen lassen Hoffnung zu. Trauer wird zu Freude und Dankbarkeit, weil wir ein Stück Weg mit den Verstorbenen gehen durften. Es blüht uns noch vieles auf unserem Lebensweg. Lassen wir nicht zu, dass wir nur auf die dunklen Momente achten, sondern freuen wir uns am Schönen im Alltag. Ich wünsche uns Freude am Mystischen der dunklen Jahreszeit, gute Erinnerungen an unsere Verstorbenen und die Erkenntnis, dass nach dem Winter der Frühling ganz bestimmt kommt.

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