Firmen sollen Umweltschutz und Menschenrechte achten, fordern 110 Bischöfe weltweit.
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Internationaler Appell zur Achtung der Menschenrechte

Schweizer Bischöfe haben unterzeichnet.

Aus der Schweiz haben die Bischöfe Felix Gmür, Markus Büchel, Jean-Marie Lovey und Charles Morerod unterzeichnet.


von Sylvia Stam

Der Appell wurde am Montag von der internationalen Allianz katholischer Entwicklungsorganisationen Cidse lanciert, zu der auch das Schweizer Hilfswerk Fastenopfer gehört. 110 Bischöfe aus 30 Staaten haben ihn unterzeichnet, darunter der Basler Bischof Felix Gmür, der St. Galler Bischof Markus Büchel, Charles Morerod, Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, sowie Jean-Marie Lovey, Bischof von Sitten.

Gefordert wird, dass die Staaten Unternehmen und internationale Konzerne zur Einhaltung von Menschenrechten und zum Umweltschutz verpflichten. Verantwortungslose Unternehmen seien in diverse Misstände verwickelt: Steuerhinterziehung, Umweltverschmutzung und Verletzung von Menschenrechten etwa durch Zwangs- oder Kinderarbeit.

Moralische und spirituelle Verpflichtung

Als Bischöfe fühlten sie sich "moralisch und spirituell in der Pflicht", eine Neuordnung von Prioritäten für die Corona-Krise und die Zeit danach anzumahnen, heisst es im Appell. Durch wirksame Gesetze sollten Staaten, die EU und die Uno "Unternehmen in allen Branchen menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten auferlegen" und Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen einen besseren Zugang zu Gerichten gewähren, damit sie Schadensverursacher zur Rechenschaft ziehen könnten.

Eine Studie der Europäischen Kommission vom Februar dieses Jahres habe gezeigt, dass freiwillige Leitlinien nicht genügten. Deshalb sollten sich alle Staaten aktiv in die Uno-Verhandlungen für ein rechtsverbindliches internationales Menschenrechtsinstrument einbringen, welches die Tätigkeiten internationaler Unternehmen reguliere.

Gleiches Ziel wie Konzernverantwortungsinitiative

Der Cidse-Appell zielt damit in die gleiche Richtung wie die Konzernverantwortungsinitiative (Kovi), über welche die Schweizer Stimmbevölkerung am 29. November abstimmen wird. Diese verlangt, dass Konzerne mit Sitz in der Schweiz für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung haften, die sie oder ihre Tochterfirmen verursachen.

Auch die Kovi wird von zahlreichen kirchlichen Vertreter*innen unterstützt, darunter der St. Galler Bischof Markus Büchel, der Zürcher Generalvikar Josef Annen, die Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds, Simone Curau-Aepli, und Renata Asal-Steger, Präsidentin der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz.

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