Regula Pfeifer, Charles Martig und Jacqueline Straub verantworten neu die Ausrichtung von kath.ch Fotos: Christoph Wider, zVg, Melanie Wetzel

Leitungswechsel bei kath.ch: Charles Martig ist Chefredaktor

Regula Pfeifer und Jacqueline Straub sind neu «Chefinnen vom Dienst»

Der bisherige Direktor Charles Martig wird neu auch Chefredaktor von kath.ch. Unterstützt wird er dabei von zwei «Chefinnen vom Dienst»: Jacqueline Straub und Regula Pfeifer. Sein Mandat bei der Landeskirche Bern gibt er ab.

Von Sylvia Stam

Mit Spannung wurde erwartet, wer die Nachfolge von Raphael Rauch als Chefredaktor von kath.ch antreten würde. Heute gab das katholische Medienzentrum bekannt, dass Charles Martig (57), bisher Direktor von kath.ch, ab dem 23. März auch Chefredaktor ist. Regula Pfeifer (58), bisher stellvertretende Redaktionsleiterin, und Jacqueline Straub (32), bisher Redaktorin, werden neu «Chefinnen vom Dienst». Raphael Rauch (37) wechselt zum Sonntagsblick.

Martig ist in Kirchenkreisen ein bekannter Mann: Von 1994 bis 2014 arbeitete er beim Katholischen Mediendienst. Dieser fusionierte 2015 mit der Katholischen Presseagentur «kipa» zum Katholischen Medienzentrum kath.ch. Martig war seit Beginn dessen Direktor. Er studierte Theologie, Journalistik und Kommunikationswissenschaften in Freiburg (Schweiz) und Amsterdam und promovierte in Praktischer Theologie an der Universität Freiburg zum Filmwerk des dänischen Regisseurs Lars von Trier.

Spannung durch Doppelrolle möglich

Martig ist sich bewusst, dass er nun mit der neu geschaffenen Doppelfunktion Direktor-Chefredaktor zwei verschiedene Hüte trägt, jeden zu 50 %. «Als Chefredaktor bin ich journalistisch unabhängig und kritisch unterwegs. Das kann in gewissen Fällen zu einer Spannung führen, wenn ich gleichzeitig Direktor bin», so Martig gegenüber dem «pfarrblatt». «Etwa dann, wenn ich als Direktor mit Partner:innen über Finanzfragen verhandle und am Tag danach als Chefredaktor einen kritischen Kommentar zur neusten Medienmitteilung der Bischofskonferenz verfasse.»

Ein gewisses Gegensteuer zu dieser Spannung gäben die beiden «Chefinnen vom Dienst», so Martig. Weil kath.ch auf vielen Kanälen unterwegs sei – Online, Social Media, Youtube und demnächst auch Podcasts – brauche es dafür zwei Personen mit verschiedenen Profilen. Die langjährige Redaktorin und Historikerin Regula Pfeifer sei sozusagen die «Innenministerin» und die Theologin Jacqueline Straub, die 2022 von «20 Minuten» zu kath.ch kam, die «Aussenministerin». Als «Chefinnen vom Dienst» sind sie verantwortlich für die Durchführung der Tageseröffnung, Planung und Umsetzung von Themen, sie steuern Text, Bild, Bewegtbild und Social-Media-Produktion, sie sind für die tägliche Themenplanung und das Bespielen von Wochenrubriken verantwortlich.

Die Verschlankung der Leitung sei durch den Vorstand des Katholischen Medienzentrums bewusst gewollt. Die Redaktion sei im Gegenzug vor kurzem mit einer News-Redaktorin (100 %) und einer Podcast-Produzentin (60 %) aufgestockt worden.

Den «journalistischen Drive», den Raphael Rauch dem Portal nicht zuletzt durch investigative Geschichten verpasst hat, wollen Martig, Straub und Pfeifer weiterführen.

Mandat bei der Landeskirche Bern

Charles Martig hatte die letzten 12 Monate bereits grössere externe Mandate inne, darunter ein Change-Projekt der Katholischen Landeskirche Bern. «Es geht darum, ein Kompetenzzentrum ‹Kommunikation und digitale Medien› für die katholische Kirche im ganzen Kanton Bern aufzubauen. Dieser Prozess braucht allerdings mehr Zeit, als zuerst angenommen.» Martig spricht von drei bis fünf Jahren. Sein Mandat läuft Ende März aus.

Wer seine Aufgabe bei der Landeskirche Bern übernimmt, ist derzeit noch offen. «Aufgrund des kurzfristigen Wechsels konnten die Nachfolgereglungen noch nicht abschliessend geklärt werden», sagt deren Generalsekretärin Regula Furrer dazu gegenüber dem «pfarrblatt».  

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