Lesetipp: Nur Mut!

Die Kraft der Besonnenheit in Zeiten der (Corona-)Krise

Es gibt Menschen, die einem einfach guttun! Nicht, dass sie fehlerfrei wären – aber sie verbiegen sich nicht und stehen hinter ihren Überzeugungen, ohne sich dafür zu schämen oder über andere zu urteilen. Sie räumen Fehler ein, und hören geduldig zu. Theologin Margot Käßmann, 2009 bis 2010 Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands, scheint für viele eine solche Persönlichkeit zu sein. Angesichts der Corona-Krise wurde sie gebeten, ein kleines Buch zu schreiben. Quasi als Wegweiser für unser Tun, «nachdem alte Gewissheiten weggebrochen sind (...), wenn wir jeden Tag mit schlechten Nachrichten und neuen Sorgen konfrontiert werden.»

Käßmann tut das gern – im Plauderton, als sässe sie mit einer Tasse Kaffee direkt neben den Lesenden. Themen, die seit dem Lockdown allerorts debattiert wurden, greift sie in ethisch-sozialem Zusammenhang auf und erstellt damit eine alphabetische Liste von Lichtblicken; sie nennt es ein «unvollkommenes Abc der Besonnenheit». Man begegnet auf dem Weg von Achtsamkeit bis Zuversicht zwischen den Buchdeckeln beispielsweise Begriffen wie Dankbarkeit, Freundschaft, Mitgefühl, Verantwortung und Wertschätzung.

Nichts wird schöngeredet. Ängste, Trauer, Verzweiflung oder Wut über inakzeptables Verhalten haben in allen Kapiteln auch ihren Platz. Beendet aber werden diese immer mit positiven Ausblicken. Für Margot Käßmann selbst «wurzelt die Hoffnung in der Liebe zu anderen. Und sie findet ihre Quelle im Glauben an Gott». Sie ist überzeugt, dass Menschen vieles entbehren und Not ertragen können, wenn es Hoffnung gibt. Und die möchte sie weitergeben.

Andrea Huwyler


Käßmann, Margot: Nur Mut! Die Kraft der Besonnenheit in Zeiten der Krise.
bene! Verlag, 2020. 124 S.

 

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