Das cfd-Programm hilft Migrantinnen beim Einstieg in den schweizerischen Arbeitsmarkt. Hier ein Workshop. Foto: zVg

Pionierinnen in Sachen Berufsintegration

Mit Berufsmentoring unterstützt der Christliche Friedensdienst gut qualifizierte Migrantinnen bei ihrem Einstieg in den Arbeitsmarkt.

Mit dem Berufsmentoring-Programm «Migrantinnen in Netzwerken der Arbeitswelt» unterstützt der Christliche Friedensdienst (cfd) gut qualifizierte Migrantinnen bei ihrem Einstieg in den Arbeitsmarkt. Im laufenden Jahr findet bereits der 13. Programmzyklus statt.


Von Theodora Leite Stampfli, cfd


In der Schweiz finden gut qualifizierte Migrantinnen nur selten eine Arbeitsstelle, die ihrer Ausbildung und ihrer Berufserfahrung entspricht. Sie leiden unter dem Vorurteil, sie seien schlecht qualifiziert, und ihre ausländischen Diplome werden oft nicht anerkannt. Informationen über den schweizerischen Arbeitsmarkt und Kontakte zur Arbeitswelt und zu ähnlich qualifizierten Frauen fehlen meist.

Hier setzt der cfd mit seinem Programm «Berufsmentoring – Migrantinnen in Netzwerken der Arbeitswelt» an. Seit 2007 leistet die Non-Profit-Organisation Pionierarbeit auf dem Gebiet der beruflichen Integration gut qualifizierter Migrantinnen. Das Programm hat zum Ziel, die Teilnehmerinnen zu stärken, sie über den hiesigen Arbeitsmarkt zu informieren, darin zu vernetzen und sie schliesslich dabei zu unterstützen, den beruflichen Einstieg in die Schweizer Arbeitswelt zu schaffen.

Dabei werden den gut qualifizierten Migrantinnen (Mentees) berufstätige Frauen (Mentorinnen) zur Seite gestellt. Diese begleiten die Mentees und bieten beispielsweise bei Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen Unterstützung an. Nicht zuletzt werden die Mentorinnen auch zu Multiplikatorinnen der Idee und der Ziele des Berufsmentorings in ihrem persönlichen und beruflichen Umfeld.

Empowerment der Mentees im Vordergrund

Mit einem Rahmenprogramm von praxisorientierten Weiterbildungen und Workshops sollen die Mentees gestärkt werden; ihnen soll das nötige Know-how vermittelt werden, damit sie sich bestmöglich auf ihre berufliche Laufbahn vorbereiten können.

Das Programm richtet sich an Migrantinnen, die eine abgeschlossene Berufs- oder tertiäre Ausbildung haben, Deutsch sprechen und verstehen, und die sich in ihrem Berufsfeld vernetzen wollen und eine Stelle suchen. Die Projektleitung wird bei der Durchführung jedes Zyklus mit positiven Reaktionen bedacht, sei dies vonseiten der Mentees oder der Mentorinnen. «Die Informationen, wie man seine eigenen Kompetenzen kennenlernen kann, um sie bei der Arbeit gut anwenden zu können, hat mir bei meinem Bewerbungsdossier sehr geholfen. Netzwerke und Weiterbildung sind wichtig in einem fremden Land», bilanzierte etwa eine Mentee bei der Evaluation nach Abschluss des Programms. Und das positive Feedback einer Mentorin: «Das Projekt kennenlernen zu können, der Austausch mit anderen Mentorinnen und Mentees sowie mehr Wissen und Sicherheit, dies alles war für mich wertvoll.»

Seit Beginn des Projekts 2007 haben rund 250 Migrantinnen an einem zehnmonatigen Mentoring teilgenommen. Etwas mehr als die Hälfte aller Teilnehmerinnen hat im Anschluss eine Anstellung gefunden, die ihren Qualifikationen entspricht. Ein weiteres Viertel konnte in ein Praktikum oder in eine Weiterbildung einsteigen.

 


Infos für interessierte Migrantinnen

Einstieg:
Zurzeit besteht noch die Möglichkeit, ins Programm des aktuellen 13. Zyklus einzusteigen. Ein Zyklus dauert zehn Monate, die Kurssprache ist Deutsch.

Programmpunkte: 12 Workshops wie etwa Bewerbungstrainingsmodule sowie selbstständige Planung, Organisation und Durchführung eines Werkstattgesprächs (in Gruppen). Jede am Programm teilnehmende Migrantin (Mentee) erhält eine Fachkraft (Mentorin) aus dem angestrebten Berufsfeld zugeteilt. Zwischen Mentee und Mentorin finden in gegenseitiger Abmachung Treffen statt.

Auskunft: Theodora Leite Stampfli, Projektverantwortliche Migrationspolitik beim cfd, theodora.leite@cfd-ch.org, Tel. 031 300 50 72. www.cfd-ch.org

 

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