Blanca Burri, Präsidentin der «pfarrblatt»-Gemeinschaft. Foto: Raphael Faux

Ruf ins neue Jahr

Gedanken zum neuen «pfarrblatt»

Liebe Leser:innen

Letzthin hörte ich einen Gesprächsfetzen zweier älteren Damen im Bus. Die eine sagte: «Die Grätli sind scho en Seich. Für alles muess mu eis ha.» Die andere antworte: «Die si gäbig, lueg mol, ich verfolge grad d' Bundesratswahl.»

Diese wenigen Worte zeigen auf, wie unterschiedlich die Mediennutzung in der Schweiz ist. Viele konsumieren News nur noch auf dem Handy. Aus ihrer Sicht bräuchte es keine gedruckten Zeitungen mehr. Sie argumentieren damit, Rohstoffe, Energie und Kosten zu sparen. Dann gibt’s die anderen, die gerne ein Stück Papier in den Händen halten. Die Zeitung liegt bei ihnen auf dem Küchentisch. Sie schlagen sie auf, wenn sie sich über Gottesdienste informiert wollen oder den neuen Namen der Seelsorge vergessen haben.

Für sie haben wir das pfarrblat neu gestaltet. Unsere Zeitschrift nähert sich dem Trend Magazinjournalismus an und bleibt doch eine Zeitung. Grosse Fotos bebildern die Texte, die das katholische Bern beleuchten. Diese Berichte finden Sie im Thementeil. Neu gibt es auch Artikel für Familien, für Jugendliche und für die Jugendseelsorge. Wertvolle Beiträge aus Pastoralräumen und Pfarreien finden Sie im zweiten Teil, wie bis anhin farblich abgegrenzt: Bern in der Farbe Rot, das Mittelland Braun und das Oberland Grün. Die Zeitung wird auf Schweizer Papier gedruckt, und zwar im Druckzentrum Bern.

Ich persönlich mag das Knistern beim Umblättern einer Seite. Auch bleibt bei mir auf Papier Gelesenes länger haften. Das ist sogar wissenschaftlich erwiesen. Eine Studie mit Zehntklässlern ergab, dass die Schülerinnen und Schüler Texte besser erinnern und verstehen konnten, wenn sie diese auf Papier statt auf dem Bildschirm lasen. Und obwohl ich ein Papier-Fan bin, suche ich mir die Infos online, wenn ich im Tram sitze.

Alle sind wir mehr oder weniger zu hybriden Nutzern geworden. Mal konsumieren wir ein Magazin, dann wieder tippen wir online. Umso wichtiger ist es, das pfarrblatt als Medienverbund zu sehen. Im Portfolio haben wir bereits die vorliegende Zeitung, eine aktuelle Website und die zwei Social Media-Kanäle Facebook und Twitter. Doch wir möchten vorwärts denken. Wir werden in der ersten Jahreshälfte einen E-Mail-Newsletter-Versand aufbauen, über den Sie zu gegebener Zeit informiert werden. Ebenfalls ist in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Katholisch Bern ein App angedacht. Sie sehen, uns geht die Arbeit auch im Neuen Jahr nicht aus.

Ein neues pfarrblatt und neue Medien: Wir sind dauernd in Veränderung. Als Medienverbund, als Organisation und als Individuen. Veränderung braucht Mut, doch so bleiben wir im Fluss, pflegen ein flexibles Denken und lernen jeden Tag. Dass man dafür belohnt wird, zeigt der Beitrag über Hildegard Holenstein, die jahrzehntelang in der Dreifaltigkeitskirche in Bern in verschiedenen Funktionen freiwillig tätig war und jetzt die Pension in Angriff nimmt – mit 85.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Rutsch ins neue Jahr,

Ihre Blanca Burri
Präsidentin der «pfarrblatt»-Gemeinschaft

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