Der Weltgebetstag 2020 legt den Fokus auf Zimbabwe. Foto: zVg

Steh auf, nimm deine Matte und geh deinen Weg!

Die Liturgie zum Weltgebetstag 2020 stammt aus der Feder von Frauen aus Zimbabwe

2020 haben Frauen aus dem südafrikanischen Land Zimbabwe die Liturgie zum Weltgebetstag vom 6. März geschrieben.

von Brigitta Schwarz, Pastoralraum Berner Oberland

Der Titel ist die zentrale Aussage von Jesus am Teich von Betesda (Joh 5,2–9). Frauen aus Zimbabwe haben für den Weltgebetstag 2020 den Bibeltext aus Johannes 5 zur Heilung eines Kranken ausgelegt: «Steh auf! Nimm deine Matte und geh deinen Weg!», sagt Jesus darin zu einem Kranken. Jesus ermächtigt den Menschen nun einen neuen Lebensweg gehen zu dürfen. «Ich würde ja gerne, aber …» Wer kennt diesen oder ähnliche Sätze nicht? Doch damit ist es bald vorbei, denn Frauen aus Zimbabwe laden uns ein, beim Weltgebetstag am 6. März über solche Ausreden nachzudenken.

In ihrer Weltgebetstags-Liturgie lassen uns die Zimbabwerinnen erfahren, dass diese Aufforderung zum Aufstehen allen gilt. Gott öffnet damit Wege zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung.
Die Autorinnen wissen, wovon sie schreiben, denn ihre Situation des krisengeplagten Landes im südlichen Afrika ist alles andere als gut. Überteuerte Lebensmittel, Benzinpreise in unermesslicher Höhe, steigende Inflation und Gewalt sind für sie Alltag – und nur einige der Schwierigkeiten, die sie zu bewältigen haben. Die Gründe für den Zusammenbruch der Wirtschaft sind Korruption und Misswirtschaft sowie vom Internationalen Währungsfonds auferlegte, aber verfehlte Reformen. Bodenschätze könnten Zimbabwe reich machen, doch davon profitieren andere.

Dass Menschen in Zimbabwe aufstehen und für ihre Rechte kämpfen, ist nicht neu. Viele Jahre kämpfte die Bevölkerung für die Unabhängigkeit von Grossbritannien, bis sie das Ziel 1980 erreichte. Doch der erste schwarze Präsident, Robert Mugabe, regierte das Land 37 Jahre lang und zunehmend autoritär. Im Juli 2018 fanden neue Präsidentschaftswahlen statt, und Emmerson Mnangagwa wurde ganz knapp gewählt. Diese Wahl hat an der Situation der Bevölkerung nichts verändert.

Noch heute sind vor allem die Frauen in Zimbabwe benachteiligt. Der Weltgebetstag versteht sich als weltweite Solidaritätsbewegung von Frauen für Frauen. Er lebt vom Teilen von Lebens- und Glaubenserfahrungen, vom Gebet füreinander und von der solidarischen Unterstützung. Mit seiner Projektarbeit unterstützt der Weltgebetstag Frauen und Mädchen weltweit in ihrem Engagement: Zum Beispiel in Zimbabwe, wo Mädchen und Frauen den Umgang mit sozialen Medien einüben, um ihrer Stimme Gehör zu verschaffen. Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen in über 120 Ländern weltweit für den Weltgebetstag und machen sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft.

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