Wenn die Perlenkette reisst

Erinnerungen an eine irakische Vergangenheit.

«Ich kann die Zukunft nicht mit der Tinte der Vergangenheit schreiben», sagt Aida zu ihrem Freund Daniel. Die junge Frau verstummt immer wieder, wenn er, ein Schweizer, nach ihrer irakischen Vergangenheit fragt. Als die Beziehung daran zu zerbrechen droht, beginnt Aida zu schreiben.

Kunstvoll verwebt der in Frauenfeld lebende irakische Autor Aidas Erinnerungen, die assoziativ auftauchen, zu einem vielschichtigen Ganzen. Es ist eine Geschichte voller Farben, Düfte, aber auch von Rissen und Brüchen. Immer wieder taucht dabei die Frage auf, was Heimat ist und was die Identität eines Menschen ausmacht.

Al Shahmani schreibt den Roman auf Deutsch. Seiner Sprache haftet eine Bildhaftigkeit an, die ihresgleichen sucht. Sie verführt dazu, das Buch nach der Lektüre gleich ein zweites Mal zu lesen.

Sylvia Stam


Usama Al Shahmani: Im Fallen lernt die Feder fliegen. Limmat-Verlag, 2020. Fr. 23.20

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