Wir sind Hauptstadt!

Kirchen-Spitzentreffen in Bern, kein Bischofsnachwuchs und zwei neue Pfarrer für die Dreif. Die wichtigsten News im Überblick.

Kirchen-Spitzentreffen in Bern, kein Bischofsnachwuchs in der Schweiz und zwei neue Pfarrer für die Hauptstadtkirche Dreif. Die wichtigsten News im Überblick – alle zwei Wochen bequem per Mail im Newsletter oder hier auf «pfarrblatt online».

Lieber Leserin, lieber Leser

Bern mag katholische Diaspora sein, aber politisch sind wir Zentrum. Auch die Kirchenpolitik weiss das und kommt gerne in die schöne Aarestadt.

Kirchenpolitik meets Hauptstadt

Am 18. September traf sich das «Who is who» der katholischen Kirche zum RKZ-Fokus, dem jährlichen Familientreffen unweit des Bundeshauses. Das diesjährige Treffen stand im Zeichen der Kirchenkrise und der Frage, ob Krisen immer Chance sind? Die Antwort fiel gemischt aus.


Interessant war die Einigkeit der Anwesenden, dass trotz Kirchenflucht, Vertrauensschwund und Proteste an der Basis, das Ausmass der Krise noch immer nicht bei allen angekommen ist. Einigkeit bestand auch darin, dass auf Worte Taten folgen müssen.

Dass Handeln Not tut sehen auch Karin Iten, Stefan Loppacher und – die Neue im Bunde - Ute Spiekermann so. Zu dritt haben die Präventionsexpert:innen die Fachstelle «MachtRaum» gegründet. Die Nachfrage sei gross, so Ute Spiekermann gegenüber dem «pfarrblatt». Sowohl Pastoralräume, Pfarreien als auch Landeskirchen beider Konfessionen hätten bereits den Kontakt gesucht. Wir bleiben dran.

Diaspora mit Migrationshintergrund

Handeln kostet Geld. Die Massnahmen im Kampf gegen Missbrauch belasten das Budget der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz (RKZ), dem Dachverband der Landeskirchen. Die RKZ setzt den Rotstift an – auch bei migratio.

 

Dort bangt man, wie künftig die Seelsorge der Sprachgemeinschaften und in den Asylzentren finanzieren werden soll. migratio -Chefin Isabel Vasquez hofft auf die Kollekte vom Sonntag. Denn diese geht vollständig an die Dienstelle. «Wir sind auf Spenden angewiesen», sagt Vasquez. Am Sonntag zählt migratio sicher auch auf die Katholik:innen aus dem Kanton Bern. Hier haben 50 Prozent einen Migrationshintergrund – Diaspora eben.

In Bern und darüber hinaus

Zurück zur (Kirchen-)Politik. Unsere St. Galler Bistums-Nachbarn suchen einen neuen Bischof. Wir haben das zum Anlass genommen, um zu fragen: Welche Konsequenzen hat der Priestermangel eigentlich für den Bischofsnachwuchs? Und wie ist die Lage bei uns im Kanton Bern und im Bistum Basel? Die Antwort gibt’s im Bericht zur «Bischofskirche ohne Bischöfe»

 

Keinen Priestermangel hat die Dreif. In der Hauptstadtkirche in Steinwurfweite vom Bundeshaus sind am 15. September Mario Hübscher und Raymond Sobakin als Pfarrer in solidum eingesetzt worden und freuen sich auf die neuen Aufgaben in der Bundesstadt.

Synode, Synode, Synode

Ebenfalls freudig in der Hauptstadt sind die Mitglieder der neuen Synodalitätskommission, deren sperrigen Namen wir lässig mit SyKo abkürzen. Helena Jeppesen-Spuhler, höchste Schweizer Synodale, schon auf halbem Weg nach Rom, sagt anlässlich der konstituierenden Sitzung der SyKo in Bern: «Wir brauchen diese Kommission, um die Kirche Schweiz synodal umzubauen.» Grosse Worte, auf die schon im Dezember Taten folgen sollen. Dann treffen sich SyKo, SBK und RKZ in Einsiedeln zum Synodalitätstag in Engelberg.

 

Inspirationen kann sich die neue Kommission unter anderem bei Mr. Synodal und Ex-RKZ-Generalsekretär Daniel Kosch holen. Kosch ist nicht nur Autor eines Buches über Synodalität, sondern auch einen etwas kürzeren (und daher leichter zu verdauenden) Aufsatz über Synodalität und die Besonderheiten der Schweizer Kirche geschrieben.

Von Bern nach Rom

Mit dieser Ladung Kirchenpolitik richten wir den Blick von einer Hauptstadt zur anderen – nämlich nach Rom. Dort tagt ab dem 2. Oktober die finale Etappe der Weltsynode. Wer wissen will, was diese Synode eigentlich ist und wie Schweizer Kirchenpromis dazu stehen, der oder die schaue bei uns auf Instagram rein. Da startet am 2.10. unsere Serie zur Synode. Um nichts zu verpassen, am besten gleich abonnieren: @pfarrblattbern.

In Rom ist unser Bistum mit Helena Jeppesen-Spuhler und Bischof Felix Gmür gleich doppelt vertreten. Aus der Berner Diaspora wünscht das «pfarrblatt» den beiden viel Energie, Sitzfleisch und Standhaftigkeit.
 

Ihnen allen wünsche ich ein schönes Wochenende und grüsse Sie herzlich

Annalena Müller, Chefredaktorin «pfarrblatt»

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