Foto: Pine Watt, unsplash.com

Aus dem Rahmen fallen

Kolumne «Adieu» von Gerd Hotz

Manchmal tut es ja gut aus dem Rahmen zu fallen. Denn Rahmen beengen und grenzen ein und ab. So ist es ja auch mit Gottesbildern, die uns manchmal so einengen und begrenzen. Viele von ihnen sind  lebenstötend – statt lebensfördernd.

«Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.» So lautet das zweite Gebot im Buch Exodus (20,4). 

Dennoch sind wir als Kirchen und Glaubensgemeinschaften immer in der Versuchung, Gott und das Göttliche festzulegen – ja vollkommen zu definieren und zu manifestieren. Es muss Aufgabe und Ziel jeder Religion sein, zu befreien und miteinander lebensfördernde Gottesbilder zu suchen.

Die göttliche Kraft hat seine eigenen Wege mit den Menschen und in jeder Person ist der göttliche Funke angelegt und glimmt. Niemand muss für andere entscheiden, wie und was sie zu glauben haben und welchen Weg sie gehen sollen. Queere Menschen wurden oft mithilfe von einengenden Gottesbildern ausgestossen, diffamiert und in einen Rahmen gepresst, der nicht menschenwürdig ist.

In Bern haben sich Menschen aus queeren Organisationen und christlichen Kirchen auf den Weg gemacht, um ökumenische queere Gottesdienste zu feiern. Der nächste Gottesdienst ist am Sonntag, 28. April 2024 um 10.30 Uhr in der Heiliggeistkirche in Bern. Musikalisch und gestalterisch werden Spuren von befreienden Gottesbildern gesucht.

Diese Website nutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung der Site stimmen Sie deren Verwendung zu und akzeptieren unsere Datenschutzrichtlinien.