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Das Leben kehrt zurück

Kolumne «Adieu» von Marina Felder

Ostern ist vorbei, schon stehen die nächsten Feiertage vor der Türe. Grillieren, schwimmen, campen… mit den kommenden langen Wochenenden wird der Sommer eingeläutet. Das Leben kehrt zurück auf die Strände und Plätze; vorbei sind die einsamen und tristen Tage. Vorbei und vergessen?

Im Kirchenjahr bilden die Feiertage Auffahrt und Pfingsten den Abschluss des Osterfestkreises - des Festes also, bei dem der Tod Christi im Zentrum steht. Doch Sterben und Tod sind keine Themen, bei denen sich unsere Gesellschaft lange aufhalten will. Drei Tage dauert es von Karfreitag, dem Tag des Sterbens Jesu, bis zur Auferstehung an Ostern. Und dann soll die Welt, bitte schön, wieder in Ordnung sein…?! Vorbei und vergessen?

Trauern braucht Zeit. Dabei ist es gar nicht relevant, um welche Art von Verlust es sich handelt. Ein Todesfall? Ein abgebrochenes Projekt? Eine gescheiterte Beziehung? Was auch immer es ist: Das Verlorene will beweint werden. Die 40 Tage, die zwischen Ostern und Auffahrt liegen, symbolisieren diese Zeit, die in Wirklichkeit vielleicht 400 Tage dauert oder mehr. Eine Zeit, in der das Verlorene gehalten, betrachtet und begriffen werden will, bis es losgelassen werden kann und einen neuen Platz findet. Das Fest der Auffahrt weist dem Verlorenen einen Platz im Himmel zu und lädt dazu ein, unter demselben Himmel das Leben zu feiern. Frohe Auffahrt!

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