
Es ist Mitte November, die offene Kirche Heiliggeist füllt sich allmählich mit Eltern, Geschwistern, Grosseltern, Verwandten, Begleiter*innen, die um ein frühverstorbenes Kind oder Jugendlichen trauern. Einige kommen schon seit ein paar Jahren, andere haben erst kürzlich einen Verlust erlitten.
Am Eingang bekommen alle ein Symbol aus Papier ausgeschnitten, mal ist es ein Regenbogen, ein Stern, ein Wegweiser. Darauf werden sie im Laufe der Feier den Namen des Kindes schreiben, um das sie trauern und es vorne im Altarraum um eine Mitte herum legen und eine brennende Kerze dazu stellen.
Was können wir als Vorbereitungsteam, bestehend aus Theolog*innen, Hebammen, Trauerbegleiterinnen den trauernden Angehörigen geben?
Zuerst einmal gilt es, der Feier einen Rahmen zu geben, der die Balance hält zwischen einer Offenheit, in der sich verschiedene Konfessionen, Religionen und Menschen ohne religiöses Bekenntnis angenommen und aufgehoben fühlen und dem christlichen Grund, auf dem wir als Vorbereitende stehen und genährt werden. Das bedeutet z.B. das auf den klassischen liturgischen Gruss verzichtet wird, die Osterkerze jedoch bewusst angezündet und auf ihre Bedeutung im christlichen Glauben hingewiesen wird.
Eine Geschichte und das Lichtritual bieten Raum und Zeit dafür, mit der je eigenen Trauer einfach da sein zu dürfen. Manchmal erzählen betroffene Eltern vom Verlust ihres Kindes. So wird spürbar: Ich bin mit meiner Trauer nicht allein. Jedes Jahr wieder. (www.offene-kirche.ch)