Ordensschwestern und Flüchtlinge suchen Schutz in einem Bunker - Foto: Kirche in Not

Eine Million für Nothilfe, Wohnungen und Integration

Der Grosse Kirchenrat stimmt dem Ukraine-Hilfspaket der Kirche Region Bern zu

Grosser Kirchenrat bestätigt Ukraine-Hilfspaket der Katholischen Kirche Region Bern

Im März liess der Kleine Kirchenrat kurzfristig 150'000 Franken humanitäre Hilfe an Caritas und andere Werke in der Ukraine überweisen und besschloss, in Bern diverse Wohnungen für Flüchtlinge bereitzustellen. Am Mittwochabend hat der Grosse Kirchenrat der röm.-kath. Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung weitere Unterstützung für die Ukraine und Integrationsmassnahmen in Bern beschlossen. Damit umfasst das Hilfspaket von Katholisch Bern ein Budget von einer Million Franken.

Die Zustimmung zum Ukraine-Hilfspaket erfolgte am 27. April einstimmig – der Grosse Kirchenrat beschloss über die 750'000 Franken, welche in die Finanzkompetenz des katholischen Kirchenparlaments fallen. Damit werden weitere Mittel für Massnahmen in den Bereichen Integration, Einzelfallhilfe und der Stärkung der eigenen Sozialdienste frei. Alleine 300'000 Franken erreichen direkt in die vom Krieg betroffenen Pfarreien in der Ukraine, die umfassend in der humanitären Hilfe tätig sind. 150'000 Franken wurden bereits an die Hilfswerke Caritas, Kirche in Not sowie die Salesianer Don Boscos gesandt für Nothilfe in der Ukraine und Nachbarländern, die hunderttausende Flüchtlinge aufnehmen.

«All diese Massnahmen sind konkret, zielgerichtet und flexibel», freute sich Dominique Reymond als Sprecher der Geschäftsprüfungskommission. Ganz wichtig sei auch, dass die notfallmässige Unterstützung der Ukraine-Flüchtlinge in keiner Konkurrenz zu den laufenden sozialdiakonischen Massnahmen stehe: «Das vermehrte Engagement für die Bedürftigsten unserer eigenen Region bleibt bestehen, besser noch: es wird regelmässig ausgebaut.» Die Sozialprojekte unter dem Titel «Bärner Härz» umfassen neben der Ukraine-Hilfe auch die Unterstützung des Kinderhospizes Allani sowie Programme der Berufsintegration von Jugendlichen. GPK-Sprecher Reymond verwies auf die glücklicherweise gute finanzielle Lage der Gesamtkirchgemeinde, «vor allem dank den Steuergeldern von Privatpersonen und Unternehmungen.» Dieses Geld müsse sorgfältig verwaltet werden. Die fürs Ukraine-Hilfspaket gesprochene Million Franken beträgt etwa 3,3 Prozent der jährlichen Erträge von 30 Mio. Franken der Gesamtkirchgemeinde, der rund 60'000 Menschen in der Region Bern angehören.

Neben der Ukraine befasste sich der Grosse Kirchenrat mit weiteren unbestrittenen Traktanden und genehmigte etwa einen Kreditantrag, um sämtliche eigenen Gasheizungen künftig mit 100 Prozent Biogas zu betreiben. Für den vakanten Sitz im Bauressort des Kleinen Kirchenrates wurde Norbert Schmidhalter gewählt. Monika Lüdy, Finanzverantwortliche im Kleinen Kirchenrat, kündigte einen guten Rechnungsabschluss 2021 an.

www.bärnerhärz.ch

Die humanitäre Hilfe

Durch ihr Ukraine-Hilfspaket unterstützt die Katholische Kirche Region Bern mit "Bärner Härz" drei Werke, die sich vor Ort im Kriegsgebiet engagieren:

  • Caritas: Mobile Teams der Caritas Ukraine sind vor Ort und verteilen überlebenswichtige Nahrungsmittel-Pakete, und sie beliefern die Menschen mit Heizbriketts und Reparaturmaterial, um sie vor der Eiseskälte zu schützen. Die Helferinnen und Helfer der Caritas geben auch Geldkarten ab, damit sich die Betroffenen warme Kleidung kaufen können, und verteilen Medikamente. Andere Caritas-Teams helfen vor allem auch in Polen und andern Nachbarländern den Flüchtlingen.
  • Kirche in Not: Das internationale katholische Hilfswerk hilft etwa Ordensleuten im ganzen Land bei der Versorgung der Flüchtlinge. Beispielsweise den Benediktinerinnen in der Erzdiözese Lviv, die ihre Klöster für Menschen geöffnet haben. Diese empfangen Flüchtlinge aus angegriffenen Orten wie Charkiw, Saporischschja, Kiew, Boryspil, Irpin, Schytomyr, Tschernobyl, Odessa, Horliwka, Slowjansk, Donezk und Luhansk.
  • Salesianer Don Boscos: In «normalen» Zeiten betreuen rund 40 Salesianer Don Boscos und ihre Helferinnen und Helfer tausende  Kinder und Jugendliche in der Ukraine. Sie führen Schulen, Jugendzentren, Kinder- und Jugendheime, Berufsschulen und Pfarreien. Diese Zentren sind nun Anlaufstellen für die bedürftigsten Menschen unter den Millionen von Flüchtlingen geworden und brauchen Unterstützung.

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