Im Gebäude der Genossenschaft Warmbächli in Bern, dem Holligerhof 8, wird im Februar 2022 das „DOCK8“ eröffnet: Ein Restaurant zum Ankern, Ankommen, Geniessen und Teilhaben. Der inklusive Betrieb bietet neben Gastronomie auch Events, eine Plattform für Nachhaltigkeit, eine Anlauf- und Beratungsstelle für Menschen in prekären Lebenssituationen sowie Wohnberatung und -begleitung. Mit einem Crowfunding nimmt das Projekt definitiv Fahrt auf.
„Inklusion passiert nicht einfach so; wir müssen dafür Orte, Möglichkeiten und Räume bieten, wo Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen und Gruppierungen zusammenfinden. So einen Ort wollen wir mit dem Dock8 schaffen“, sagt Karin Hofmann, Geschäftsleiterin von Wohnenbern. Philipp Ingold, Bereichsleiter Gastronomie von Wohnenbern fügt an: „In erster Linie möchten wir einfach ein gutes Restaurant schaffen – mit leckerem Mittagessen, Raum für Feste und einem Ort zum Verweilen, an dem wirklich jeder Gast gleich willkommen ist.“
Nun startet dieser Tage auf der Plattform www.wemakeit.com ein Crowdfunding zur Finanzierung eines Teils dieses Projektes. Denn auf der wietläufigen Baubrache zwischen Steigerhubel und Güterbahnhof im Berner Holligenquartier entsteht zurzeit eine grosse neue Siedlung. Sechs verschiedene Genossenschaften erstellen Wohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Kehrichtverbrennung und einem Kakao-Lager von Chocolat Tobler. Von Anfang an wollen sie das Zusammenleben in der Siedlung fördern.
Das Quartier Holligen in Bern verändert sich momentan stark. An verschiedenen Standorten wird gebaut. Die angestammte Bevölkerung, darunter viele Migrant:innen sieht sich mit einer grossen Zahl von neu Zugezogenen im Stadtteil konfrontiert. In der Siedlung «Holliger» wird vielfältiger preisgünstiger und nachhaltiger Wohn- und Lebensraum geschaffen. Am 1. Dezember 2021 wurde das Wohn- und Gewerbehaus der Wohnbaugenossenschaft Warmbächli bezogen: Das Zuhause von Dock8.
Wohnenbern ist seit vielen Jahren in Bereichen wie der Wohnvermittlung für Obdachlose, Beratung und Wohnbegleitung tätig. Seit fünf Jahren dient das eigene Restaurant44 im Wylerquartier als Treffpunkt und hat während der Corona-Lockdowns finanziert von der Katholischen Kirche auch Essenslieferungen nach Hause organisiert. Nun koordiniert Wohnenbern in Holligen das Projekt „DOCK8“, das eine Drehscheibe für Sozialarbeit und Gemeinschaftsbildung im Quartier werden soll und sich mit einer Vielzahl von Organisationen vernetzt. Mitgetragen wird der neue Treffpunkt von der Katholischen Kirche Region Bern und der Kirchgemeinde Frieden in Zusammenarbeit mit der Wohnbaugenossenschaft Warmbächli und der Infrastrukturgenossenschaft Holliger. Die gemeinsame Vision ist es, einen inklusiven Ort für viele Menschen in der Stadt aufzubauen.
Das Herzstück des Angebots im Dock8 bildet ein Restaurant ohne Konsumationszwang, betrieben von Wohnenbern. Die durch Gäste und Spenden mitfinanzierten „Soli-Menus“ ermöglichen auch Menschen mit kleinen finanziellen Ressourcen einen Restaurantbesuch.
In der Lounge des Restaurants dürfen alle lesen, verweilen und spielen. Ausserdem finden hier Deutschkurse und Gruppentreffen statt. Veranstaltungen wie das beliebte monatliche Pubquiz, Veranstaltungen des Netzwerks Nachhaltigkeit der Katholischen Kirche Region Bern, Lesungen oder kleinere Konzerte vervollständigen das Programm des Dock8. Wie bereits im Restaurant44 sind Anfragen und Ideen aus dem Quartier oder der Stadt willkommen: die Partizipation möglichst vieler ist ein Pfeiler des Konzepts.
Zur Idee eines gemeinschaftlichen Knotenpunkts gehört es auch, das leich gegenüber dem Eingang zum Restaurant das Büro für Wohnbegleitung und Sozialberatung von Wohnenbern liegt wie auch ein Arbeitsplatz der Sozialdiakonie der Kirchgemeinde Frieden. Hier wird man von Montag bis Freitag auch ohne Termin beraten
Schon vor der Eröffnung ist es möglich, am Dock8 teilzuhaben: Wer will, kann einen Tisch, einen Stuhl oder eine Bank für die Terrasse bald sein eigen nennen. Auf www.dock8.ch gibt’s weitere Informationen und hier geht es zum Crowdfunding, bei dem Einrichtungsgegenstände gezielt gesponsert werden können.