Midnight Sports - ein Projekt der Stiftung IdéeSport (Foto: Klaus Petrus)

Erfolgreiches Corona-Hilfspaket

Die katholische Corona-Million ist ausgegeben: rasch, sozial, vernetzt und wirkungsvoll

Das Corona-Hilfspaket von einer Million Franken war nicht nur für die Katholische Kirche Region Bern ein besonderes Unterfangen. Der Grosse Kirchenrat nimmt an seiner Sitzung vom 23. Juni den Schlussbericht des einzigartigen Projekts zur Kenntnis.

Die Corona-Million ist eine Erfolgsgeschichte: Mit der durch die Gremien der Gesamtkirchgemeinde gesprochenen eine Million Franken ist es gelungen, Familien in Not, Menschen am Rande der Gesellschaft und Armutsbetroffenen in der Stadt und Region Bern rasch und unkompliziert dringend benötigte Unterstützungsleistungen zukommen zu lassen. Essensgutscheine wurden ausgegeben, Essensangebote (zum Beispiel Mahlzeitenlieferungen) unterstützt, Erweiterungen von Betreuungsmöglichkeiten (unter anderem Telefone 142 und 147) ermöglicht und Partnerorganisationen mit Mitteln versorgt, damit sie akute Nothilfe (Transport, Übernachtung, Essen, Hygieneartikel usw.) leisten konnten. Weitere Mittel wurden eingesetzt für Massnahmen zum Pandemieschutz und für Entlastungsmöglichkeiten für belastete Familien. Insgesamt wurden 20 bewährte soziale Institutionen in Bern unterstützt, von der Passantenhilfe oder Wohnenbern bis zum Gaskessel, Idee Sport, diversen Beratungsstellen oder Frauenhäusern.

Die Wirkung des Hilfspaketes reicht weit über Stadt und Region Bern und das Jahr 2020 hinaus. Auf eindringliche Weise hat die Pandemie vor Augen geführt, dass eine rein medizinische Sichtweise bei einer solch umfassenden Herausforderung zu kurz greift. Auch soziale Kontakte und das Erfahren von Zuwendung sind ent­scheidende Faktoren für das gesellschaftliche Wohlergehen. Dies ist besonders für verletzliche Bevölkerungsschichten eine zentrale Voraussetzung, um in der Krisenzeit bestehen zu können. Genau hier hat die Corona-Million der römisch-­katholischen Gesamtkirchgemeinde Bern angesetzt. Mit einem direkten Aufwand von rund 954 000 Franken hat die Katholische Kirche Region Bern die negativen Auswirkungen der Pandemie in erheblichem Mass eingedämmt.

Einzigartig

Die römisch-katholische Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung ist wie die politischen Gemeinden im Kanton Bern öffentlich-rechtlich organisiert. Die aus zwölf Kirchgemeinden und zwei Missionen gebildete grosse Gemeinde umfasst gut 60 000 Mitglieder und wird von einem Parlament (Grosser Kirchenrat) und einer Regierung (Kleiner Kirchenrat) geführt. Das durch diese Gremien verabschiedete Corona-Hilfspaket von einer Million Franken fand leider keine Nachahmung durch andere kirchliche oder politische Gemeinden. Dieses einzigartige soziale Sofort-­Budget verhalf jedoch in Stadt und Region Bern unbürokratisch zu dringend notwendiger sozialer Hilfe angesichts der Coronapandemie.

Rasch

Kaum überrollte die Pandemie im März 2020 die Welt, reagierte die Katholische Kirche Region Bern bereits mit einer sofortigen Entscheidung innert weniger Tage: Unter fachlicher Federführung der eigenen Fachstelle Sozialarbeit und unterstützt von der Fachstelle Kinder und Jugend wurde umgehend ein Budgetdach von einer Million Franken freigegeben, um dort zu helfen, wo es notwendig ist und war.

Sozial

Der diakonische Auftrag des christlichen Glaubens bedeutet, dass die Kirche auf und an der Seite jener steht, denen es nicht gut geht. Weil die Coronakrise auf dramatische Weise die ­Lebensbedingungen vieler Menschen mit geringem Verdienst und ausserhalb der gesetzlichen Sozialhilfe verschlechtert hatte, war von Anfang an klar, dass das Hilfspaket sich für Armutsbetroffene und Menschen am Rande der Gesellschaft einsetzte.

Vernetzt

Im Rahmen des Corona-Hilfspaketes wurden Unterstützungsbeiträge und Leistungsaufträge mit 20 bewährten sozialen Institutionen beschlossen. Darüber hinaus wurde das grosse Netz der pfarreilichen Sozialberatungen und anderer sozialen Stellen genutzt, um zu beraten und zu helfen. Damit konnten die vorhandenen sozialen Strukturen der Region Bern sowohl genutzt wie auch gestärkt werden. Auf dieser Kooperation können die sozialen Institutionen der Region auch in Zukunft aufbauen.

Wirkungsvoll

Die rasche, soziale und unbürokratische Unterstützung funktionierender Partnerorganisationen benötigte keine grosse Vor- und Aufbauarbeit. Während andere Institutionen noch Krisenstäbe bildeten, konnten die Gelder der Katholischen Kirche Region Bern bereits direkt bei Betroffenen eingesetzt werden. Die Wirkung war sichtbar - oder eben gerade nicht, weil dadurch bestimmte Krisen wie lange Schlangen für Essensausgaben vermieden werden konnten.

Am Ende des Schlussberichtes zum Corona-Hilfs­paket danken Mathias Arbogast von der Fachstelle für Sozialarbeit und Andrea Meier von der Fachstelle Kinder und Jugend: "Für die unglaublich rasche und grosszügige Handlungsweise der Kirchenbehörden, für die spontane, kreative und effiziente Zusammenarbeit mit den sozialen Institutionen der Region Bern und für die umfassende Unterstützung dieses einzigartigen Hilfspaketes auch durch die Kirchenmitglieder und die Öffentlichkeit".

Karl Johannes Rechsteiner

Den Schlussbericht Corona-Hilfspaket finden Sie   hier

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